Leipzig: Jazz Now!
Am 15. und 16. Oktober konnte die Deutsche Jazzunion den Corona-Einschränkungen zum Trotz ihre Bundeskonferenz „Jazz Now!“ (früher: „Jazz Forum“) im Kunstkraftwerk Leipzig durchführen. Mit Abstand und Masken sowie mit digitalen und hybriden Formaten fanden Panels und Workshops statt, die von Jazzmusiker*innen aus ganz Deutschland und Europa beachtet wurden. Weil diese Konferenz in Kooperation mit den Leipziger Jazztagen stattfand, kamen die Teilnehmer*innen auch bei hochkarätigen Konzerten auf ihre Kosten. „,Jazz Now! 2020′ findet statt in kulturpolitisch bewegten Zeiten, in denen die wichtige gesellschaftliche Rolle des Jazz und der Kunst im Allgemeinen immer deutlicher wird“, so der Vorsitzende der Deutschen Jazzunion, der Trompeter Nikolaus Neuser. „Kunst und Kultur müssen nachhaltiger aufgestellt werden, um ihren gesellschaftlichen Beitrag langfristig leisten zu können.“
Im Eröffnungspanel diskutierten die beiden Jazzmusiker und -funktionäre Neuser und der Dresdner Trompeter Sebastian Haas mit den sächsischen Landtagsabgeordneten Oliver Fritzsche (CDU) und Holger Mann (SPD) sowie dem parlamentarischen Berater Jan Keilhauer und Lena Krause von der Allianz der Freien Künste über die Bedeutung von Berufsinteressenverbänden für Kunstschaffende vor dem Hintergrund der Corona-Krise. Erstmals fanden auch „International Talks“ in englischer Sprache statt, in denen am Donnerstagnachmittag gemeinsam mit Kolleg*innen aus vielen europäischen Ländern über Themen wie Nachhaltigkeit, Diversität und Urheberrecht diskutiert wurde. In diversen Online-Workshops wurden berufspraktische Themen und Fragestellungen behandelt, wie etwa die Arbeit mit Notations- und Studioprogrammen, die Leistungen der Künstlersozialkasse oder die Hürden beim Selfpublishing.
Zum Abschluss der Konferenz wurde mit der Präsentation der druckfrischen Publikation „Gender.Macht.Musik. Geschlechtergerechtigkeit im Jazz“ ein kulturpolitisches Ausrufezeichen gesetzt. Die Diskussion zwischen Musiker*innen, Kulturschaffenden und Interkultur-Expert*innen zu jazzspezifischer Diversity und damit einhergehenden Herausforderungen für die Jazzszene bildete zugleich den Auftakt für den neuen Projektbereich „Gender & Diversity im Jazz“, mit dem die Deutsche Jazzunion die Themen Chancengleichheit und Benachteiligung im Jazz konsequent weiterdenken wird.
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„Jazz Now!“