Netflix: Doku über brasilianische Musik
Der führende brasilianische Rapper Emicida hat einen Dokumentarfilm über die Facetten schwarzer Musik in seinem Land für Netflix produziert. In der 90-minütigen Doku namens „AmarElo É Tudo Pra Ontem“ arbeitet Emicida zwar auch mit Elementen seiner eigenen Biografie, stellt sie aber in den Dienst der Erzählung vom wesentlichen Beitrag der Schwarzen zur Etablierung der Kulturnation Brasilien. Dazu bedient er sich auch historischen Bildmaterials. Der Plot ist eingewoben in ein Konzert Emicidas im Theatro Municipal in São Paulo, das Gäste wie die MPB-Legenden Marcos Valle und Zeca Pagodinho, aber auch Dragqueen Pabllo Vittar featuret.
Der Ort ist ganz bewusst gewählt: als einstmals der weißen Elite vorbehaltener Konzertsaal, der nun von den Schwarzen erobert wird. Emicida geht mit der Dokumentation weiter seinen Weg des Kampfes gegen Rassismus. Erst vor kurzem hatte er zum Boykott der Supermarktkette Carrefour aufgerufen, nachdem Sicherheitsbeamte in Porto Alegre einen Schwarzen zu Tode geprügelt hatten. Emicida über die Doku: „Im Laufe der Zeit ist die Geschichte unseres Landes verzerrt worden, viele unserer schwarzen Wurzeln sind verblasst. Ich bin sehr glücklich darüber, was wir mit dieser Doku ans Tageslicht holen konnten.“
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„AmarElo É Tudo Pra Ontem“