20: Root 70

Root 70Root 70Der Name von Root 70 ist schnell erklärt: Alle vier Musiker dieses Quartetts, die beiden Deutschen Nils Wogram (Posaune) und Jochen Rueckert (Drums) ebenso wie die beiden Neuseeländer Hayden Chisholm (Saxofon) und Matt Penman (Bass), wurden in den 1970er-Jahren geboren. Kennengelernt haben sie sich in den 1990ern während ihres Studiums an der Jazzabteilung der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, die schon damals ein Schmelztiegel für junge, aufstrebende Talente in Sachen Jazz und improvisierte Musik war. Als Quartett spielten die vier erstmals 1999 zusammen, den Namen ihrer Band, Root 70, fanden sie 2000 für ein Konzert beim moers festival. „Ich sagte, diese Ballung von Leuten ist etwas Besonderes, das müssen wir etwas längerfristig betreiben als nur für einen Gig“, erinnert sich der Posaunist.

Von Anfang an fühlten sich die vier Root-70-Musiker über ein gemeinsames musikalisches Wertesystem miteinander verbunden und einer vergleichbaren Grundästhetik verpflichtet. „Ebenso wichtig ist aber, dass wir uns gegenseitig machen lassen“, so Wogram, der als eine Art „Primus inter pares“ die Geschicke dieser Band seit nunmehr 20 Jahren lenkt. „Jeder weiß, was er spielen kann und will bzw. nicht kann oder will. Es gibt kein Muss, keine Verpflichtung, aber alle freuen sich, wenn wir als Root 70 wieder zusammenkommen. Alles basiert immer noch auf Freiwilligkeit. Das Geheimnis besteht darin, dass jeder diese Freiwilligkeit für sich selbst nutzen und schätzen kann.“ Mittlerweile lebt keiner mehr der vier Musiker in Köln: Wogram ist im schweizerischen Zürich und Chisholm in der serbischen Hauptstadt Belgrad zu Hause, während Penman und Rueckert schon vor mehr als 20 Jahren nach New York gezogen sind. Jeder folgt zwar seiner eigenen Karriereplanung, regelmäßig kommt man aber als Root 70 im Studio oder für ausgedehnte Konzerttourneen zusammen.

Text
Martin Laurentius
Foto
UIlla C. Binder

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