Buch: Das Haffner Alphabet

Das Haffner AlphabetDas Haffner AlphabetDie Überschrift, die Roland Spiegel für seine Einleitung in den dritten „Alphabet“-Band unter der Herausgeberschaft von Rainer Placke und mit Fotos von Oliver Krato gewählt hat, trifft 100-prozentig zu: „Der große Lässige mit dem sicheren Taktgefühl“. Gemeint ist Wolfgang Haffner, 1965 im oberfränkischen Wunsiedel geboren, einst als „Wunderkind“ gehandelt und heutzutage einer der vielleicht vielseitigsten Schlagzeuger für Jazz, aber auch für Rock und Pop. „Das Haffner Alphabet“ setzt eine deutsche Musikerpersönlichkeit in den Mittelpunkt, wie sie so hierzulande nur selten anzutreffen ist. „Ein Spiel, das voll und ganz geerdet ist“, so Spiegel in seiner Einleitung: „und das es trotzdem schafft, die Schwerkraft aufzuheben: Das ist der Haffner-Stil.“

Das Buchkonzept ist auch diesmal wieder recht simpel. Beim Treffen mit Haffner bekam dieser Karteikarten vorgelegt, auf denen alphabetisch sortiert Stichworte notiert waren, auf die der Schlagzeuger frei assoziierend antworten sollte. Das beginnt mit „A“ wie „ARD-Wunschkonzert“ („Wenn man sich jetzt die alten Aufnahmen noch mal anschaut, kann man sich ein Grinsen echt nicht verkneifen.“) und „C“ wie „Club“ („Wenn man in der Nähe von Nürnberg aufwächst, stellt sich die Frage überhaupt nicht, ob man Bayern-München- oder Club-Fan ist.“), geht zum Beispiel weiter mit „E“ wie „eigener Sound“ („Der steht ja für Persönlichkeit, deshalb macht es überhaupt keinen Sinn, so spielen zu wollen wie jemand anderer.“), mit „I“ wie „Ibiza“ („Meine Trauminsel. Paradies.“), mit „Q“ wie „Querdenken“ („Eine fabelhafte, sehr wichtige Option.“) und endet mit „Y“ wie „Yoga“ („Yoga ist etwas, das ich bis zum heutigen Tag noch nie gemacht habe, aber schon immer mal ausprobieren wollte.“) und „Z“ wie „Zappelbude“ („Ein super Projekt von Roberto di Gioia und mir, mit den Scales-Brüdern Martin und Patrick sowie Tony Lakatos.“).

Abgerundet wird das Bild vom sympathischen Menschen und reflektierten Musiker Haffner durch interessant und spannend zu lesende Texte einiger Freunde und Weggefährten – wie zum von seinem ersten Schlagzeuglehrer Harald Prompl oder vom Vibrafonisten Christopher Dell. „Das Haffner Alphabet“ ist im jazzprezzo Verlag erschienen und kostet inklusive der DVD „Wolfgang Haffner – Live At JazzBaltica 2018“ 25 Euro.

Weiterführende Links
jazzprezzo Verlag

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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