Brothers Keepers: Statement gegen Rassismus
Im September erscheint mit „Everybody Get Agenda“ (Soledad Productions/Broken Silence) ein neues Album der 13-köpfigen BANTU-Crew um den deutsch-nigerianischen Musiker Ade Bantu, der sich seit langem auch gegen Rassismus in Deutschland engagiert. 2000 hatte er als Reaktion auf die Ermordung von Alberto Adriano die Brothers Keepers gegründet, einen Verbund von schwarzen, afrikanischen und afro-deutschen Künstlern. 20 Jahre nach dem Mord haben Bantu und seine Mitstreiter nun ein Statement herausgegeben, das traurige Aktualität hat.
„Vor 20 Jahren wurde der schwarze Familienvater Alberto Adriano von Rechtsradikalen in Dessau ermordet“, schreibt Bantu. „Es war nicht der erste rassistisch motivierte Mord; seit der Wiedervereinigung hat es in Deutschland unzählige Angriffe und Hetzjagden auf schwarze Menschen und People Of Colour gegeben und viel zu viele Verletzte und Tote sind zu beklagen. Mit dem Projekt Brothers Keepers wollten wir deutlich machen, dass Deutschland dazu verpflichtet ist, alle in diesem Land lebenden Personen vor rassistischen Übergriffen zu schützen. Das Besondere an Brothers Keepers war, dass es nie um den einzelnen Künstler ging. Brothers Keepers war eine Verpflichtungserklärung, füreinander und gemeinsam gegen Ungerechtigkeit, Ignoranz und Rassismus einzutreten.“
Und Bantu weiter: „Heute wie damals ist es wichtig, Position als Brothers Keepers zu beziehen und klar zu machen, dass systemischer Rassismus, ,Racial Profiling‘ und rechtsextreme Gewalt immer noch in Deutschland existieren. Dies kann und darf nicht verleugnet oder heruntergespielt werden. Wer Rechtsextremismus im eigenen Land als Fake News abtut und Verschwörungstheorien verbreitet, egal ob als ehemaliger Weggefährte, Privatperson oder Politiker*in, verhält sich verantwortungs- und respektlos gegenüber den Menschen, die durch Rassismus, rechten Terror und Rechtsextremismus angegriffen und getötet werden und worden sind.“
Weiterführende Links
Ade Bantus Statement