Orchestra Baobab: 50
In jederlei Hinsicht ist es eine der größten Bands Afrikas: Das senegalesische Orchestra Baobab feiert dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. Entstanden in Dakars Viertel Medina hat es diese Bigband in mehreren Etappen zu Weltruhm gebracht. Als karibische Musik im Senegal Hochkonjunktur hatte, spielte das Orchester im legendären Baobab-Nachtclub, wo sich betuchte Geschäftsleute und Politiker die Klinke in die Hand gaben. Die beliebten Rhythmen Kubas verwob die Combo mit den schmelzenden Melodien der südsenegalesischen Tropenregion Casamance. Als Youssou N‘Dour dann Ende der 1970er der neue Star wurde und sein explosiver, rhythmisch komplexer Mbalax den Kuba-Craze ablöste, geriet das Affenbrotbaum-Orchester ins Hintertreffen und verschwand in der Versenkung.
2002 dann die Reunion durch Labelchef Nick Gold von World Circuit. Gold selbst sagt, es sei sein Dankeschön an die Band gewesen, denn sie waren dafür verantwortlich, dass er überhaupt anfing, sich für die Musik Kubas zu interessieren. Die patinabesetzten Klänge mit entspannten Gitarrenläufen, lockerer Perkussion und butterweichen Vokallinien faszinieren auch nach 50 Jahren noch immer. Und so beehrt uns das Orchester zum Jubiläum mit einer Neuauflage seines Reunion-Albums „Specialists In All Styles“ (World Circuit/Indigo) von 2002, erstmals auf Vinyl. Die Scheibe wird am 25. September veröffentlicht.
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Orchestra Baobab