USA: Schwarze Jazzmusikerinnen im Netz
Spätestens seit der Corona-Pandemie und den vielen rassistischen Vorfällen in den USA haben schwarze Jazzmusikerinnen die Möglichkeit der Artikulation für sich und ihre Interessen im Internet entdeckt. Die Saxofonistin und Sängerin Camille Thurman hat das virtuelle Programm „The Haven Hang“ initiiert, bei dem es darum geht, Mentorinnen für junge Frauen und Mädchen zu gewinnen. „Dieser Raum hat uns noch gefehlt“, sagt Thurman. „Ich wünschte, so etwas hätte es gegeben, als ich selbst ein Teenager war – mit Musikerinnen zu sprechen, die auch noch aussehen wie ich.“
Kurz danach ging „Talk To Tia“ auf Instagram an den Start. Die Saxofonistin Tia Fuller wirft darin ein Licht auf Männer und Frauen im Jazz. Obwohl es eigentlich gar nicht um „Race“- und „Gender“-Fragen gehen sollte, kommen die zunehmend an die Oberfläche. „Weil es kaum noch Festivals gibt“, sagt Fuller, „müssen wir einfach in uns gehen und andere Möglichkeiten schaffen.“ Die Sängerin Charenee Wade lehrt an verschiedenen Universitäten. Zusammen mit ihrer Kollegin Carla Cook hat sie „Listening Parties“ auf Zoom organisiert, um die Gemeinschaft von Musikerinnen und Musikern zu stärken. „Die größte Revolution für schwarze Frauen derzeit“, findet Wade, „ist es, sich um sich selbst zu kümmern.“
„Black Women Jazz Artists Are Using Virtual Spaces To Speak On Race, Gender“