Gestorben: Bunny Wailer
Eine der bekanntesten Stimmen des Reggae, der Jamaikaner Bunny Wailer, ist am Dienstag im Alter von 73 Jahren in Kingston gestorben. Damit geht das letzte verbliebene Mitglied der legendären Band The Wailers. Geboren als Neville O‘Riley Livingstone, lernte er bereits in der Schule seinen zukünftigen Musikerkollegen Bob Marley kennen, zusammen mit Peter Tosh gründeten sie im Kingstoner Bezirk Trenchtown The Wailers (anfänglich noch The Wailing Wailers) und entwickelten als Schützlinge des Sängers Joe Higgs ihren Sound. Ihre erste Aufnahme spielten sie unter der Pultregie von Coxsone Dodd im Studio One Ende 1963 ein: „Simmer One“, ein Song für Frieden in den Ghettos, der in Jamaika Platz 1 belegte. Das LP-Debüt schloss sich 1965 an. Ihr erste Zusammenarbeit mit Chris Blackwells Label Island Records, „Catch A Fire“ (1973) und dem darauf zu findenden Hit „Stir It Up“ brachte für die Wailers den Durchbruch. Noch im gleichen Jahr legten sie mit „Burnin'“ und den Singles „I Shot The Sheriff“ und „Get Up, Stand Up“ nach.
Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Band entzündeten sich an Blackwells Bevorzugung von Bob Marley als Galionsfigur der Wailers. Bunny Wailer verließ die Band noch 1973, da er das internationale Tour-Leben unvereinbar mit seinem Rastafari-Glauben hielt. Er startete seine Solokarriere mit der Scheibe „Blackheart Man“, der mehrere Alben folgten. Auf ihnen pflegte er neben neuen Songs auch immer das Erbe der klassischen Wailers-Ära. In den Neunzigern erhielt er gleich für drei seiner Werke einen Grammy.