RIP: Chris Barber
Christopher Donald „Chris“ Barber wurde am 17. April 1930 im britischen Hertfordshire geboren und gründete Anfang der 50er Jahre seine Jazzband, zu deren prominentesten Mitgliedern der Klarinettist Monty Sunshine und der Banjospieler Lonnie Donegan gehörten. Sie spielte traditionellen amerikanischen Jazz im New-Orleans-Stil, hatte aber auch Blues- und Folkstücke im Repertoire. Damit wurde Barber und seine Band zum Trendsetter des britischen Dixieland-Revivals, mit dem Sidney-Bechet-Stück „Petite Fleur“ landete sie einen Millionenseller. Als musikalischer Direktor des Londoner Marquee Clubs holte Barber legendäre amerikanische Bluesmusiker wie Sister Rosetta Tharpe, Muddy Waters, Brownie McGhee und Sonny Terry nach England.
Wie groß der Einfluss des Posaunisten und Bandleaders auf die britische Musikszene war, kann man auch an seinem Album „Memories Of My Trip“ von 2011 erkennen, auf dem Musiker wie Eric Clapton, Van Morrison und Mark Knopfler zu hören waren. Erst nach einem gefährlichen Sturz zog sich Barber vor zwei Jahren nach sieben Jahrzehnten im Musikgeschäft ins Privatleben zurück.
Barber, der in seinen letzten Lebensjahren an Demenz litt, starb am vergangenen Dienstag. Er wurde 90 Jahre alt.