Senegal: Youssou N‘Dours Radio angegriffen

Dip Doundou Guiss - #freesenegal (Screenshot: YouTube)Dip Doundou Guiss – #freesenegal
(Screenshot: YouTube)
Weitestgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit sind im Senegal schwere Unruhen ausgebrochen. Hintergrund der Straßenproteste mit mehreren Toten ist die Verhaftung des Oppositionspolitikers Ousmane Sonko, der die Eliten kritisiert und populär bei den Jungen ist. Er ist der wichtigste Gegenspieler des mittlerweile autokratisch regierenden Präsidenten Macky Sall. Sonko wurde nach dem Besuch eines Massage-Salons mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert, außerdem wird ihm vorgeworfen, er habe durch die Teilnahme an einer Demonstration gegen die Regierung die öffentliche Ordnung gestört. Er selbst sieht die Vorwürfe als haltlos an, Beobachter sprechen von einem Vorwand, um ihn aus dem Weg zu räumen, seine parlamentarische Immunität wurde aufgehoben.

Die 2011 gegen Salls Vorgänger Wade gegründete Protestbewegung „Y‘en a marre“ hat sich neu formiert, seit der Verhaftung kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Hunderten von Sonko-Anhängern und der Polizei. Regierungskritische Fernsehsender sind abgeschaltet und die sozialen Medien werden kontrolliert. In Dakar wurde von den Protestierenden auch die Radiostation RFM angegriffen, die Youssou N‘Dour gehört und als regierungsnah gilt. Der Sänger wurde von Macky Sall als „Berater“ eingesetzt, ein Amt, dessen Tätigkeiten nur diffus umrissen sind. Sall-Freund N‘Dour selbst schweigt zu den aktuellen Ereignissen. Seine Kollegen vom HipHop-Duo Daara J dagegen berichten über ihre Accounts von den Vorfällen, und der Rapper Dip Doundou Guiss hat einen Track zu den Ereignissen auf Youtube hochgeladen:

Dip Doundou Guiss – #FreeSenegal (VOSTFR / VOSTEN) – YouTube

Text
Stefan Franzen
Foto
(Screenshot: YouTube)

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2025