RIP: Robbie Shakespeare
Im Alter von 68 Jahren ist am 8. Dezember der jamaikanische Bassist und Produzent Robbie Shakespeare gestorben. Wie kaum ein anderer Musiker hat er den Reggae durch unzählige Teamworks im Popgeschäft über die Genregrenzen getragen. Aus einer musikalischen Familie stammend, kam Shakespeare als Schützling des Bob-Marley-Bassisten Aston Barrett ins Business. Bekannt wurde er durch sein Duo mit dem Drummer Sly Dunbar. Oft haben die beiden ihr blindes Verständnis füreinander betont, ausgestattet mit dieser speziellen Chemie bildeten sie die Rhythm-Section für etliche Superstars des Reggae, unter ihnen (auf sechs Alben) Peter Tosh, Black Uhuru (1979-1986), Gregory Isaacs, Bunny Wailer und Burning Spear.
In den 1980ern und ‚90ern erkundeten Sly & Robbie neue Wege des Arrangements und der Instrumentation für den Reggae, die Funk und Disco miteinbezogen. Größere Kreise zog ihre Kollaboration mit Grace Jones, beginnend mit dem Album „Warm Leatherette“, der Startpunkt für eine ganze Latte von musikalischen Partnerschaften, in denen sich Shakespeare als Produzent für Mick Jagger, Sinéad O‘Connor, Yoko Ono, Jackson Browne, Herbie Hancock und Sting einen Namen machte. Selbst für einen Reggae-fernen Künstler wie Bob Dylan stand Shakespeare in der Mitte der 1980er am Pult. Die Zusammenarbeit mit Dunbar lief parallel bis zum Jahre 2014 weiter. Text Stefan Franzen