Weltkulturerbe: Kongolesische Rumba
Der kolumbianische Vallenato, die Peking-Oper, Reggae oder das irische Dudelsackspiel zählen bereits zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Nun ist mit der kongolesischen Rumba ein weiterer musikalischer Eintrag auf der Liste hinzugekommen. Damit erhält die Rumba Congolaise einen Schutzstatus, der helfen soll, kulturelle Diversität im Zuge einer sich immer mehr globalisierenden Welt zu erhalten. Der Stil ist in beiden Staaten an den Ufern des Kongo-Stroms beheimatet, in der Demokratischen Republik Kongo und in Kongo-Brazzaville. Historisch hat er eine Dreierbewegung vollführt: Rhythmisch hat er seine Ursprünge in der Trommelkultur Zentralafrikas, die durch die Verschleppung der Sklaven im 19. Jahrhundert nach Kuba kam und sich dort zur Rumba (vom Kikongo-Wort „Nkumba“ für Boot) in Kombination mit den Melodien der spanischen Kolonialherren weiterentwickelte.
Durch Plattenexport nach Afrika kamen die Rhythmen zurück und wurden als heimisch wiedererkannt. Es folgte ein beispielloser Aufstieg zur Popularität durch kongolesische Musiker, die die Rumba nun erneut mit zentralafrikanischen Neuerungen versahen: virtuose Gitarrensoli in höchsten Lagen, süffig-romantischer Gesang. Zu den bekanntesten Rumba-Künstlern zählen Franko mit seiner Band TPOK Jazz, Tabu Ley Rochereau, Dr. Nico, Wendo Kolosoy und Pepe Kallé. Sein „Independence Cha Cha“ zeigt auch, wie wichtig die Rolle der Rumba im Kampf um die Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten war. Aus der Rumba Congolaise entwickelten sich dann mit dem Soukouss und dem Ndombolo weitere überaus populäre Stile der afrikanischen Popmusik.
Weiterführende Links
Liste Immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe