RIP: Charlie Watts
Er war die musikalische Konstante bei den Rolling Stones: Neben Mick Jagger und Keith Richards war Schlagzeuger Charlie Watts der einzige Musiker, der auf sämtlichen Studio-Alben der Band zu hören war. Als Sohn eines Lastwagenfahrers wurde Charlie Watts am 2. Juni 1941 im Londoner Stadtteil Bloomsbury geboren. Er besuchte zunächst eine Kunstschule und arbeitete als Grafikdesigner für eine Werbeagentur, bevor er sein Geld mit dem Schlagzeugspielen verdiente. Dabei gehörte sein Herz zunächst dem Jazz. „Ich wollte Max Roach oder Kenny Clarke sein, die in New York mit Charlie Parker vor sich spielten“, hat er später einmal gesagt.
Stattdessen landete Watts bei der Band Blues Incorporated von Alexis Korner, wo er Brian Jones und Mick Jagger kennenlernte, die bald darauf die Rolling Stones gründeten. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte: Knapp sechs Jahrzehnte trommelte er die präzisen Beats, die die Stones zur wohl bedeutendsten Rock‘n'Roll-Band aller Zeiten machten. Dabei wirkte seine Seriosität wie ein Gegenentwurf zum Rüpel-Image seiner Kollegen. Auch dem Jazz ist er bis zu seinem Lebensende treu geblieben, er leitete das Charlie Watts Orchestra und veröffentlichte mit seinem Quintett fünf Alben. 1986 war er bei den Berliner Jazztagen zu Gast. Charlie Watts ist am vergangenen Dienstag, 24. August, in einem Londoner Krankenhaus gestorben. Er wurde 80 Jahre alt. Text Rolf Thomas