RIP: Fred van Hove
„Freiheit bedeutet für mich immer einen Blickwinkel von 360 Grad“, hat Fred van Hove einmal gesagt. Der belgische Pianist und Organist war ein Pionier der europäischen Free-Jazz-Bewegung, der in den 1970er-Jahren mit einem Trio, zu dem der deutsche Saxofonist Peter Brötzmann und der niederländische Schlagzeuger Han Bennink gehörten, bekannt wurde. Van Hove wurde 1937 in Antwerpen geboren und experimentierte zunächst mit verschiedenen Jazzstilen und Tanzmusik. Ende der 1960er-Jahre nahm er an den legendären Aufnahmen zu Peter Brötzmanns „Machine Gun“ und Manfred Schoofs „European Echoes“ teil.
In der Folge wurde er zu einer zu einer zentralen Figur des Free Jazz in Europa und spielte mit Musikern wie Albert Mangelsdorff, Mark Charig, Paul Rutherford, Steve Lacy und Günter „Baby“ Sommer, trat aber auch bei Solo-Konzerten hervor, die auf zahlreichen Alben dokumentiert wurden. Mitte der siebziger Jahre begann er, Stummfilme zu begleiten und Film- und Theatermusiken zu schreiben. Daneben gab er seine Kenntnisse im Bereich der improvisierten Musik regelmäßig in Seminaren und Workshops weiter. Fred van Hove ist am 13. Januar gestorben, er wurde 84 Jahre alt. Text Rolf Thomas