USA: MacArthur Fellows Ikue Mori & Tomeka Reid

Tomeka ReidTomeka ReidSeit 1981 wählt die amerikanische „MacArthur Foundation“ jährlich 20 bis 30 Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft für ihr „Fellowship“-Programm aus. Jede/-r Stipendiat/-in bekommt 800.000 US-Dollar, um zum Beispiel im jeweiligen Fachgebiet weiter forschen und arbeiten zu können, sich weiterzubilden oder sogar beruflich neu zu orientieren. „Obwohl die Nominierten auf ihre Leistungen überprüft werden, ist das Stipendium keine Auszeichnung für das Lebenswerk, sondern eine Investition in deren Originalität und Potenzial“, heißt es. „Der Zweck des ,MacArthur Fellow‘-Programms besteht vor allem darin, den Stipendiat/-innen zu ermöglichen, ihre kreativen Arbeiten zum Wohle der menschlichen Gesellschaft einzusetzen.“

Gerade wurden die „MacArthur Fellows“ für 2022 bekannt gegeben. Erneut kommen auch wieder zwei Jazzmusikerinnen bzw. Improvisationskünstlerinnen in den Genuss dieser einmaligen Förderung. Zum einen ist das die 1953 in Tokio geborene, seit 1977 in New York lebende Percussionistin und Elektronik-Musikerin Ikue Mori. „Mori hat das Spektrum der akustischen und technischen Möglichkeiten für experimentelle und improvisierte Musik erweitert“, so die Jurybegründung. „Sie kreiert mit ihrem Laptop und Elementen eines digitalen Schlagzeugs rhythmische Ambient-Soundscapes. In ihrer fünf Jahrzehnte dauernden Karriere hat sie das Schlagwerk in der improvisierten Musik verändert und Generationen von elektronischen Musiker/-innen inspiriert.“

Zum anderen ist die in Chicago geborene Tomeka Reid zur „MacArthur Fellow“ ernannt worden. „Reid ist eine Jazz-Cellistin, Komponistin und Improvisationskünstlerin, die auf ihrem Instrument eine eigene Sprache entwickelt hat und aus vielfältigen musikalischen Traditionen schöpft“, ist die Jury überzeugt. „Sie wurde in klassischer Musik ausgebildet, beherrscht aber auch die musikalischen Traditionen der afrikanischen Diaspora und der Avantgarde. Sie experimentiert mit erweiterten Spieltechniken wie etwa mit Stiften oder Klammern an den Saiten oder dem Trommeln auf dem Korpus, um ihr Reservoir an Klängen zu vergrößern.“ Bis Dezember ist Reid noch „Improviser In Residence“ von Moers. In dieser Eigenschaft ist sie in den kommenden Tagen mit zwei Konzerten zu erleben: am 22. Oktober mit der Saxofonistin Caroline Davis und den beiden Tänzerinnen Ayako Kato und Rachel Bernsen im Moerser Schlosstheater und am 25. Oktober im Trio mit Ali Onur Olgun (Saxofon) und Özün Usta (Percussion) in der „Improviser“-Residenz, Kleine Allee 10 in Moers.

Weiterführende Links
„MacArthur Fellows“

Text
Martin Laurentius
Foto
MacArthur Foundation

Veröffentlicht am unter News

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