Jazz thing at the King: Buster Williams
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die zur Initialzündung werden. „Mein Vater Cholly war professioneller Bassist. Er besaß eine Platte von Oscar Pettiford, die ich mir immer wieder angehört habe. Weißt du, was mich daran so fasziniert hat?“, fragte Buster Williams unseren Autor und Fotografen Arne Reimer, als dieser ihn für den ersten Band von „American Jazz Heroes“ getroffen hatte. Seine Antwort kam prompt: „Man konnte hören, wie der Daumen von O.P. auf der Rückseite des Halses vom Bass durch das Auf und Ab, also durch die Reibung auf dem Holz, ein kleines Quieken verursachte. Das gab dem Spiel so etwas Persönliches, Menschliches. Da war es um mich geschehen, ich wollte unbedingt Bass lernen.“
Es war dann auch Williams‘ Vater, der seinem Sohn nach langen Auseinandersetzungen und Kämpfen mit diesem Bassunterricht gab. In der ersten Zeit taten dem jungen Williams Finger und Hände fürchterlich weh und er musste sich durchbeißen, bis irgendwann aus den Blasen auf den Fingerkuppen Hornhaut wurden. Danach war Williams, 1942 als Charles Anthony in Camden, New Jersey, geboren, bereit für eine internationale Karriere als Jazzbassist. Mit Anfang 20 spielte er bereits mit Sarah Vaughan, arbeitete dann mit Art Blakey, Herbie Hancock und Herbie Mann und ist auf „Directions“ von Miles Davis ebenso zu hören wie zum Beispiel auf „Outback“ von Chick Corea, „Black Caesar“ von James Brown und „Peace“ von Chet Baker. Sein erstes Album unter eigenem Namen, „Pinnacle“, erschien 1975 auf Muse Records, zuletzt brachte er 2018 „Audacity“ im Quartett mit Steve Wilson (Saxofon), George Colligan (Piano) und Lenny White (Drums) heraus. Mit diesen drei Musikern kommt Williams auch zum Konzert von „Jazz thing at the King“ – am 14. Juni im Kölner Jazz Klub King Georg.
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„Jazz thing at the King“