Buch: Serendipity – Jürgen Wuchners Kompositionen
Als Jürgen Wuchner am 1. Mai 2020 unerwartet starb, hinterließ der Kontrabassist und Komponist, 1948 in Kleinostheim bei Aschaffenburg geboren, eine tiefe Lücke im Kulturleben seiner Heimatstadt Darmstadt. Wuchner war nicht nur als Freelancer ein vielbeschäftigter Jazzmusiker, der im Laufe seiner langjährigen Karriere unter anderem mit Heinz Sauer, Herbert Joos, dem Vienna Art Orchestra oder Louis Moholo spielte und eigene Gruppen wie Deep Talking oder United Colous Of Bessungen initiierte und leitete, sondern wirkte in Darmstadt auch als Pädagoge zum Beispiel in der von ihm mitgegründeten Jazz & Pop School, der Akademie für Tonkunst und im jährlichen Workshop „Jazz Conceptions“.
Wuchners Ruf als Darmstädter Charles Mingus verrät viel über seine Spielhaltung. Er verstand sich nicht nur als Sideman im herkömmlichen Sinn. Vielmehr war seine Musik stets kraftvoll und differenziert, durchwoben von Einflüssen unterschiedlicher Stilrichtungen. Diese Haltung zeigt sich in den 75 Kompositionen, die seine Witwe Monika Schießer-Wuchner im Buch „Serendipity – Jürgen Wuchners Kompositionen“ zusammengefasst hat. Neben Noten und Leadsheats melden sich darin auch 13 Weggefährten Wuchners zu Wort – wie zum Beispiel der Pianist Uli Partheil oder der Saxofonist Michael Bossong –, die über die besondere Haltung dieses Bassisten und dessen Umgang mit den Kompositionen im Zusammenspiel mit seinen Bandkollegen sowie seine generelle Einstellung zu Musik und Leben erzählen. „Serendipity – Jürgen Wuchners Kompositionen“ ist im Wolke Verlag erschienen, hat 176 Seiten und kostet 36 Euro.
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„Serendipity – Jürgen Wuchners Kompositionen“