Ausblick: 100 Jahre Max Roach
Am 10. Januar 2024 wäre der Jazzschlagzeuger, Komponist und Bandleader Maxwell Lemuel „Max“ Roach, der lange mit der Sängerin Abbey Lincoln verheiratet war, 100 Jahre alt geworden. Dieses „Centennial“ feiert Wynton Marsalis mit dem Lincoln Center Jazz Orchestra mit zwei Auftaktkonzerten am 19. und 20. Januar im Rose Theatre des Lincoln Center in New York, um den 2007 gestorbenen, einflussreichen Musiker und „Civil Rights“-Aktivisten Roach zu würdigen. Im Anschluss wird es zu Ehren von Roach eine USA-Tournee des Orchesters geben, mit Obed Calvaire am Schlagzeug, der über die Musik von Max Roach sagt: „Man könnte vier Takte von Max nehmen und ganzes Vokabular, so sehr hat er unsere Musik beeinflusst. Er war einfach ein Genie.“ Und Marsalis ergänzt: „Kein Jazzmusiker verkörperte den politischen Aktivismus gründlicher als Max Roach – ein Meister der rhythmischen und klanglichen Gestaltung am Schlagzeug und ein Pionier in der Anwendung ungerader Metren. Er ist einer der großen Freiheitskämpfer in der Geschichte des Jazz, ein unglaublicher Schlagzeugvirtuose, der den modernen Schlagzeugstil erfunden hat.“
Roach begleitete seine Mutter, eine Gospelsängerin, bereits als 10-jähriger in Gospelbands. Mit 16 Jahren ersetzte er bei einem Konzert des Duke Ellington Orchestra Sonny Greer am Schlagzeug. Er spielte Bebop mit Dizzy Gillespie und Charlie Parker, gründete 1952 gemeinsam mit Charles Mingus die Plattenfirma Debut Records und nahm 1960, nach Sit-in-Demonstrationen Schwarzer Student/-innen in einem ausschließlich für Weiße reservierten Restaurant in Greensboro, gemeinsam mit Abbey Lincoln und Texten von Oscar Brown Jr. das einflussreiche Album „We insist! Freedom Now Suite“ auf, das, nach der 1958 veröffentlichten „Freedom Suite“ von Sonny Rollins, als eines der ersten und bis heute einflussreichsten politischen Alben des Jazz gilt.
Weiterführende Links
„Max Roach Centennial“