jazzahead!: Commissioned Works-Premieren
In diesem Jahr ist Deutschland das Partnerland der jazzahead!, die vom 27. bis 30. April in Bremen stattfinden wird. Dafür wurden Musiker/-innen aus Deutschland ausgewählt, die in den Nachbarländern Österreich, Frankreich und den Niederlanden sowie den USA eigens für die diesjährige Partnerland-Initiative Bandprojekte ins Leben gerufen haben. Diese „Commissioned Works“ nehmen jetzt immer klarere Konturen an. Nicht nur, dass es in New York Anfang 2023 ein Konzert von Ingrid Laubrocks neuer Gruppe Lilith gegeben hat, sondern auch in Frankreich, Österreich und den Niederlanden sind die Bands schon so weit, dass in Kürze Vorabkonzerte stattfinden werden, bevor diese dann alle zusammen auf der jazzahead! zu hören sein werden. Die vom Saxofonisten Heinrich von Kalnein und dem Trompeter Jakob Helling als Kalnein-Helling Unit zusammengestellte deutsch-österreichische Formation trägt den Projekt-Titel „Alpine Air“. Von Kalnein hat dabei bewusst den Weg der Doppelspitze gewählt: „Viele herausragende Musiker aus beiden Ländern sind der Initiative gefolgt und haben sich zu einer farbenreichen achtköpfigen Band vereint“, so der 1960 in Baden-Baden geborene Saxofonist. Die Premiere dieser Unit findet am 24. April in von Kalneins österreichischer Heimatstadt Graz statt.
Bandleader für Frankreich ist mit Daniel Erdmann ebenfalls ein Saxofonist. Seine Formation, der neben ihm Hélène Duret (Klarinette), Théo Ceccaldi (Geige), Vincent Courtois (Cello), Robert Lucaciu (Bass) und Eva Klesse (Schlagzeug) angehören, trägt den Namen Thérapie De Couple. „Die Rede ist natürlich vom Paar Deutschland-Frankreich, dem Motor Europas, der ab und zu in eine Krise gerät und daher immer therapiebedürftig ist“, erläutert Erdmann schmunzelnd. Erdmanns Band ist zum ersten Mal am 20. April in Reims zu hören. Der im holländischen Den Haag lebende Schlagzeuger Felix Schlarmann hat die Band für seine „Commissioned Work“ mit Tree House überschrieben. Seine Ausgangsidee sei gewesen, für jedes Instrument ein Stück zu schreiben, in dem es im Mittelpunkt steht: „Aber insbesondere mit den Zusagen der Musiker/-innen und deren musikalischer Haltung kamen neue Kompositionsideen hinzu, und andere wurden wieder verworfen.“ Im Zentrum seines Projekts steht also der kollektive Prozess, sowohl beim Erarbeiten des Repertoires als auch beim „Finden“ des Bandsounds. Vorab zu erleben ist Felix Schlarmann’s Tree House am 6. April im Splendor in Amsterdam.
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