RIP: Carlos Saura

Carlos Saura 'Carmen'Carlos Saura ‚Carmen‘Am 10. Februar ist im Alter von 91 Jahren der spanische Filmregisseur Carlos Saura gestorben. Saura hatte über seine Spielfilme hinaus eine eminent wichtige Bedeutung für die internationale Musikrezeption von Genres der Iberischen Halbinsel und Lateinamerikas. Seine filmische Inszenierung der Oper „Carmen“ sorgte 1983 für Aufsehen, weil er die Handlung des Opernstoffs mit der Geschichte einer Flamencotruppe verwob.

Mit „Sevillanas“ brachte er 1991 einem großen weltweiten Publikum erstmals das außerhalb Spaniens ziemlich unbekannte titelgebende Genre nahe. Dabei kam es Saura nicht auf eine musikgeschichtliche Dokumentation an, sondern er legte seinen Film „als filmische Impression über das künstlerische Evolutionspotential eines ursprünglich volkstümlichen Genres“ an, wie die Zeitung „El País“ schrieb. Neben Paco de Lucía und Manolo Sanlúcar hatte der legendäre Sänger Camarón de la Isla hier noch einmal einen letzten Auftritt. Die Ästhetik des stilisierten Studiosettings mit Choreografien setzte Saura 1995 in seinem „Flamenco“-Film fort, es folgten weitere Genre-Filme, unter ihnen „Tango“ (1998), „Fados“ (2007) und „Jota – mehr als Flamenco“ (2018). Text Stefan Franzen

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Stefan Franzen

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