Bayreuth: Pijazzo

ENEMYENEMYDas Klavier: 88 Tasten, 52 weiße, 36 schwarze, setzen ebenso viele Hämmerchen in Bewegung, die im Resonanzraum auf temperiert gestimmte Saiten aufschlagen. Auch im Jazz spielt dieses hier zumeist Piano genannte Tasteninstrument eine entscheidende Rolle. Einerseits lässt sich darauf die Klangfülle eines Orchesters erzeugen, andererseits können die einzelnen Stimmen polyphon durch die achteinhalb Oktaven geführt werden. Auch und gerade deshalb ist das Piano das Instrument par excellence, um im Jazz sowohl eine solistische Rolle als auch begleitende Funktion übernehmen zu können. In Bayreuth findet vom 18. bis 21. Mai zum dritten Mal das Festival Pijazzo statt, mit dem die verschiedenen Aspekte dieses Tasteninstrumentes im Jazz neu beleuchtet werden sollen.

„In vier von fünf Konzerten stehen identische Instrumente auf der Bühne: Flügel, Kontrabass, Schlagzeug – das klassische Jazz-Piano-Trio also“, schreiben die Festival-Macher/-innen. „Was auf den ersten Blick langweilig erscheint, lässt hochspannende Einblicke erwarten, wenn man sich Herkunft und Ausrichtung der Bands etwas näher ansieht.“ Den Anfang macht das Trio der US-Amerikanerin Rachel Eckroth, die ihre stilistisch vielseitige Jazzmusik ihres für einen „Grammy“ nominierten Albums „The Garden“ mit zum Festival bringt. Der Norweger Helge Lien und der Spanier Daniel Garcia haben für ihre Trios die weit zurückreichende Traditionen der Musiken ihrer jeweiligen Heimatländer als ästhetische Referenzen entdeckt. Einmalig in der längst zur Gattung gewordenen Besetzung Jazz-Piano-Trio sind die beiden Briten Kit Downes (Piano) und James Maddren (Drums), zusammen mit dem in Berlin lebenden, schwedischen Kontrabassisten Petter Eldh stehen sie als ENEMY für eine hochenergetische, zwischen freiem Ausdruck und fixer Formgebung changierende Improvisationsmusik.

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Pijazzo

Text
Martin Laurentius
Foto
Juliane Schütze

Veröffentlicht am unter News

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