Gestorben: Rita Lee
Sie galt seit den 1960ern als einer der größten Rockstars Brasiliens: Im Alter von 75 Jahren ist Rita Lee nun am 8. Mai in São Paulo an Lungenkrebs gestorben. Begonnen hatte ihre Karriere bei der Band Os Mutantes, die sie mitgründete und die eine wesentliche Rolle in der Tropicália-Bewegung spielte. Nach ihrem Ausstieg spielte sie kurzzeitig bei der Formation Tutti Frutti, nahm ab dem Ende der 1970er aber ihre Solokarriere in Angriff, die ihr die größten Erfolge bescherte und ihr den Beinamen „Königin des Rock Brasileiro“ einbrachte. Prägend für diesen Abschnitt ihrer musikalischen Laufbahn war die Zusammenarbeit mit Keyboarder und Gitarrist Roberto de Carvalho.
Lee kreierte in dieser Phase eine Spielart des Rock, der sich rhythmisch sehr vielfältig zeigte, mit Boleros und Karnevalsmärschen, die sie „Rockarnaval“ nannte. Zu ihren größten Hits zählten die Titel „Lança Perfume“, „Baila Comigo“ oder „Doce Vampiro“. International erfolgreich wurde auch ihre „Acústico MTV“-Platte von 1998, auf der sie Gäste wie Milton Nascimento und Rock-Kollegin Cassia Eller auf der Bühne empfing. Im Bewusstsein vieler brasilianischer Frauen bleibt Lee nicht nur als Rocksängerin, sondern ebenso als Vorkämpferin für weibliche Gleichberechtigung und Freiheit.