München: Supersonic Orchestra
Mit der Gründung seines Supersonic Orchestra erfüllte sich Gard Nilssen einen Traum. Dieses Orchester ist eine Referenz an seine Jugendzeit, denn der 1983 in eine Schlagzeuger-Familie hinein geborene Drummer wuchs in Skien auf, einer Gemeinde südlich von Oslo, die nicht nur als Geburtsort des Dramatikers Henrik Ibsen, sondern auch für ihre Bigband- und Marching-Band-Tradition bekannt ist. Nach verklärter Rückschau aber tönt sein Supersonic Orchestra nicht, eher schon danach, wie ein Jazzorchester der Zukunft zu klingen hat.
Als Nilssen 2019 „Artist in Residence“ für das norwegische Festival Moldejazz war, hat er mit seinem Supersonic Orchestra zum ersten Mal ein Großensemble auf die Bühne gebracht, mit dem er mühelos gleichsam in Überschallgeschwindigkeit das zusammenführen konnte, was eigentlich gar nicht zusammen passt: orchestraler Jazz eines Duke Ellington mit dem Free Jazz eines Ornette Coleman, dem Afrobeat von Fela Kuti und der Soul-Music eines Curtis Mayfield – energetisch, eruptiv, explosiv. Bewusst hat er dabei auf Harmonie-Instrumente verzichtet, um sich und seinen Musiker/-innen neue Kreativ-Räume zu öffnen und noch mehr Möglichkeiten zur improvisatorischen Entfaltung zu haben. Am 16. Juni tritt Nilssen mit seinem Supersonic Orchestra in der Muffathalle in München.
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Supersonic Orchestra