Hannover: Volker-Kriegel-Ausstellung
„Kommunikativ sollte die Musik sein, ohne sich auf Klischees zu stützen. Sensibel sollte sie sein, ohne esoterische Verstiegenheit. Intelligent ohne Zeigefinger und Elfenbeinturm. Verständlich, aber nicht banal. So pathetisch es klingen mag: Im Jazz-Rock steckt die Chance zur Versöhnung von Körper und Geist,“ sagte Volker Kriegel irgendwann einmal. Wie kaum ein anderer deutscher Jazzmusiker verkörperte dieser Gitarrist, 1943 in Darmstadt geboren und 2003 im spanischen San Sebastian gestorben, diese Chance – sei es schon früh in seiner Karriere im Dave Pike Set oder auch ganz am Schluss seines Lebens, als er noch einmal, kurz vor seinem Tod, auf der Abschiedstournee des von ihm mitgegründeten United Jazz & Rock Ensembles dieser „Versöhnung von Körper und Geist“ huldigte.
Der Gitarrist war eine der nicht oft anzutreffenden Mehrfachbegabungen. Kriegel war nämlich auch Zeichner, der mit subtilem Humor seine Cartoons zu Papier gebracht hat, Radiojournalist, der kenntnisreich Sendungen über Musikerkolleg/-innen produziert hat, und Autor, der mit seinen humorvollen wie intelligenten Texten die Leser unterhalten hat. Schon einmal hat das Wilhelm Busch Museum für Karikatur & Zeichenkunst in Hannover 700 Zeichnungen von Kriegels Witwe Evelyn erworben. Nun wird dieser Bestand noch einmal um 820 Werke erweitert, die zum Teil noch nicht in der Öffentlichkeit gezeigt worden sind. Das ebenso wie Kriegels 80. Geburtstag und 20. Todestag nimmt das Museum zum Anlass, vom 7. Juli bis zum 31. Oktober eine Ausstellung mit zahlreichen Werken Kriegels zu zeigen. „Besucher/-innen erhalten Einblick in das Multitalent Volker Kriegel, in seine Biografie, in sein Wirken als ,Deutschlands Jazz-Gitarrist Nummer eins‘ sowie als Rundfunkautor. Dafür stehen neben Selbstporträts und tagebuchartigen Skizzenbüchern zahlreiche Archivalien, darunter Noten und Manuskripte, und auch Tondokumente zur Verfügung“, heißt es in der Ankündigung.
Weiterführende Links
Wilhelm Busch Museum für Karikatur & Zeichenkunst