DJU: Resümee des 50.

Helden von 73„Helden von 73“Am 20. Juli wurde die Pressemitteilung über das Jubiläums-Jazzforum zum 50. Geburtstag der Deutschen Jazz Union (DJU) vom 13. bis 15. Juli versandt. Drei Tage lang hatten nämlich die Mitglieder dieser als Gewerkschaft organisierten Interessensvertretung deutscher Jazzmusiker/-innen in Marburg nicht nur gefeiert, sondern auch die verschiedenen Aspekte und Perspektiven der heimischen Szene diskutiert. Ziel war es, eine Bestandsaufnahmen der aktuellen Situation sowie Perspektiven und notwendige Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Jazzinfrastruktur in Deutschland zu erörtern. Drumherum hat man den Marburger Jazzsommer gestrickt. Denkwürdiger Höhepunkt sei das Konzert der „Helden von 73“ gewesen, heißt es in der Pressemitteilung, „einer eigens für diesen Anlass zusammengestellten Band um die Gründungsmitglieder der Deutschen Jazzunion Manfred Schoof und Ed Kröger.“

Schoof hielt als Ehrenvorsitzender der DJU auch ein Grußwort: „Die Sichtbarkeit des Jazz in Politik und Gesellschaft ist wichtig, denn Jazz wirkt auf vielfältige Weise in die Gesellschaft hinein – als Kunst und beste Unterhaltung zugleich“, so der 87 Jahre alte Trompeter. Vergleichbares sagte die aktuelle Vorsitzende, die Kölner Sängerin Anette von Eichel, in ihrer Begrüßung: „Der Jazz hat der Gesellschaft viel zu geben, etwa mit Blick auf gesellschaftliche Interaktion, gemeinschaftliche Improvisation und interkulturelles Verständnis. Damit der Jazz in die Gesellschaft hineinwirken kann, brauchen seine Akteur/-innen Wertschätzung und wirtschaftlich realistische Existenzen.“ Doch wie ein „In die Gesellschaft hineinwirken“ ausschauen könnte, darüber wird in der Pressemitteilung kein Wort verloren. Dabei sind massive Einschnitte zu befürchten. So planen zum Beispiel die ARD-Kulturradios, die seit Jahrzehnten medial und auch finanziell wichtige Partner und Förderer der Jazzszene gewesen sind, eine gemeinsame Abendstrecke, was eine drastische Reduzierung nicht nur der Jazz-Sendezeiten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach sich ziehen könnte.

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Deutsche Jazz Union

Text
Martin Laurentius
Foto
Georg Kronenberg

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