20: Motéma

Jana HerzenJana HerzenIn diesen Tagen feiert die New Yorker Plattenfirma Motéma ihr 20-jähriges Jubiläum. Eigentlich ein schöner Anlass, wenn nicht im vergangenen Jahr Charnett Moffett plötzlich und unerwartet an einer Herzattacke gestorben wäre. Der Ehemann von Motéma-Chefin Jana Herzen war ihr wichtigster musikalischer Partner und darüber hinaus ein begnadeter und extrem individueller Bassist. Im Alter von 14 Jahren trat Moffett 1982 mit Keshavan Maslak & Loved by Millions beim Moers-Festival auf, später spielte er mit Wynton Marsalis, Tony Williams und Stanley Jordan. Seine Alben – zuletzt das brillante „Bright New Day“ – erschienen seit 2009 allesamt bei Motéma.

Eines steht noch aus: Das Duoalbum von Charnett Moffett und Jana Herzen namens „Innocence Of Truth“ erscheint am 20. Oktober und enthält sorgfältig ausgewählte Live- und Studiotracks. Das ist aber nicht alles: Ebenfalls neu bei Motéma ist „Rising Sun“, das Debütalbum der Pianistin Shuteen Erdenebaatar. Die aus der Mongolei stammende Musikerin hat bereits zahlreiche Preise gewonnen, darunter den „BMW Young Artist Jazz Award“ und den Musikförderpreis der Landeshauptstadt München, wo Erdenebaatar lebt.

„2022 war ein hartes Jahr“, sagt Herzen. „Ich hatte mich so auf das Album und die Tour mit Charnett gefreut. Nach seinem Tod musste ich erst einmal eine Pause machen und mich und Motéma neu sortieren. Charnett hat mich immer daran erinnert, ,unter allen Umständen fröhlich‘ zu bleiben – dieser Herausforderung versuche ich, gerecht zu werden. Deshalb kann ich reinen Herzens bekannt geben, dass ich mich auf die Veröffentlichungen zu unserem 20-jährigen Jubiläum freue.“ Zu ihrem Engagement für eine quasi deutsche Künstlerin wie Erdenebaatar sagt sie: „Deutschland war immer ein sehr spezieller Ort für Motéma. Ich bedanke mich für die Unterstützung, die wir hier immer erfahren haben.“ Die Plattenfirma hat in ihrer Geschichte Musiker wie Gregory Porter und Joey Alexander groß gemacht und daneben Platten von US-Stars wie Randy Weston, Geri Allen, Monty Alexander und Donny McCaslin veröffentlicht.

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Text
Rolf Thomas

Veröffentlicht am unter News

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