Live-Tipp: Sunna Gunnlaugs Trio
Mittlerweile hat die isländische Pianistin Sunna Gunnlaugs zwölf Alben unter eigenem Namen veröffentlicht, allein fünf davon hat sie mit ihrem langjährigen Jazz-Piano-Trio aufgenommen. Auf ihrer aktuellen CD „Becoming“ (Sunny Sky Records/Galileo MC) mit dem Bassisten Thorgrímur Jónsson und dem Schlagzeuger Scott McLemore dreht sich diesmal alles um das Reisen zu realen Orten und um ein „Auf dem Weg sein“ in imaginären Landschaften. Sieben Originalkompositionen hat Gunnlaugs dafür geschrieben, in denen sie sich erneut mit den beiden Musikern ihres Trios auf breit angelegte, dynamische Prozesse einlässt, um ihre Improvisationsmusik im gemeinsamen Flow zu entwickeln und durchzuführen.
Gunnlaugs, 1970 auf Island geboren, wuchs auf der Halbinsel Seltjarnarnes unweit von Reykjavik auf. Über ein Album des Pianisten Bill Evans entdeckte sie zeitgenössischen Jazz. 1993 ging sie in die USA, wo sie am William Paterson College studierte. 1996 zog sie nach Brooklyn, wo sie ihr Debütalbum „Far Far Away“ mit einen Trio einspielte, zu dem auch schon der Schlagzeuger McLemore, ihr späterer Ehemann, gehörte. Oftmals erweiterte sie daraufhin gerne ihr Trio etwa mit dem Trompeter Verneri Pohjola oder dem Saxofonisten Tony Malaby zum Quartett. Mittlerweile hat sie zu einer eigenen Sprache gefunden, in der sie Elemente isländischer bzw. nordischer Musik mit den verschiedenen Ausprägungen eines (afro)amerikanischen Jazz verbindet. Ende Juni ist die Pianistin mit ihrem Trio für zwei Konzert-Termine in München und Wien: am 27. in der Unterfahrt und am 28. Juni im Porgy & Bess.
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Sunna Gunnlaugs