Jazzfest Berlin: Martin Luther Kings Grußwort
Zur ersten Ausgabe der Berliner Jazztage 1964 (dem heutigen Jazzfest Berlin, das 2024 vom 31. Oktober bis 3. November sein 60. Jubiläum feiert) schrieb Martin Luther King auf dem Höhepunkt der Bürgerrechtsbewegung das Grußwort „On the Importance of Jazz“. Das Festival, das zuerst als einmalige Veranstaltung gedacht war, fand im Rahmen der Berliner Festwochen mit dem Thema „Schwarz-Weiß, Afrika-Europa“ in der im Jahr zuvor neu erbauten Philharmonie statt. Im gleichen Jahr erhielt King auch den Friedensnobelpreis. Jazz, schrieb King, sei triumphale Musik. „Wenn das Leben selbst keine Ordnung und Bedeutung bietet, schafft der Musiker eine Ordnung und Bedeutung aus den Klängen der Erde, die durch sein Instrument fließen. Es ist kein Wunder, dass so viele amerikanische Negroes auf der Suche nach Identität von Jazzmusikern unterstützt wurden.“
Und weiter: „Ein Großteil der Kraft unserer Freiheitsbewegung in den Vereinigten Staaten ist dieser Musik zu verdanken. Sie hat uns mit ihren süßen Rhythmen gestärkt, wenn der Mut zu schwinden begann. Sie hat uns mit ihren reichen Harmonien beruhigt, wenn die Stimmung schlecht war. Und jetzt wird Jazz in die Welt exportiert. Denn in dem besonderen Kampf der Schwarzen in Amerika gibt es etwas, das dem universellen Kampf des modernen Menschen ähnelt. Jeder hat den Blues. Jeder sehnt sich nach Sinn. Jeder muss lieben und geliebt werden. Jeder muss in die Hände klatschen und glücklich sein. Jeder sehnt sich nach Glauben. In der Musik, insbesondere in dieser breiten Kategorie namens Jazz, gibt es einen Weg zu all dem.“ Kings Grußwort ist im Jubiläumsmagazin „60 Years Of Jazzfest Berlin“ nachzulesen.
Weiterführende Links
„60 Years Of Jazzfest Berlin“