Donald Harrison: Jazz & Quantentheorie

Donald HarrisonDonald HarrisonParallel zum Berliner Jazzfest spielt am 1. November der Altsaxofonist, Sänger und Bandleader Donald Harrison, Onkel des Trompeters Chief Xian aTunde Adujah (ehemals Christian Scott) im Berliner Zig Zag Jazz Club. Harrison, geboren am 23. Juni 1960 in New Orleans, ist Big Chief der „Congo Square Nation Afro-New Orleans Cultural Group“, einer Mardi-Gras-Tradition seiner Heimatstadt. 2021 erhielt er die Ehrendoktorwürde des Berklee College Of Music und wurde 2022 „NEA Jazz Master“. Er verbindet die Tradition des Mardi Gras mit HipHop, Latin und Soul und nennt seinen Stil „Nouveau Swing“.

Als Teenager spielte Harrison in der Second Line der Umzüge von New Orleans und studierte später am Berklee College Of Music in Boston. Er arbeitete mit Lena Horne, Miles Davis, Art Blakey & The Jazz Messengers, dem Chicago Symphony Orchestra und dem Rapper The Notorious B.I.G. 1997 veröffentlichte er das Album „Nouveau Swing“ mit Gastauftritten von Dr. John, Cyrus Chestnut und dem Gesang der „Guardians Of The Flame Mardi Gras Indians“. 2023 erschien die dreiteilige „Congo Square Suite“, die klassische Orchestermusik mit Mardi Gras und Jazz verbindet. Die quantentheoretische Vorstellung von Paralleluniversen wendet Harrison auf Improvisation an: „Ich habe erkannt, dass man nicht innerhalb der Akkordwechsel spielt, sondern durch die Wechsel hindurch. Dem Improvisierenden steht in jedem Moment unendlich viele Möglichkeiten zur Verfügung. Sobald eine Note gespielt wird, werden all diese Möglichkeiten auf ein Maß reduziert.“

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Zig Zag Jazz Club

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Maxi Broecking

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