Durham: Biscuits & Banjos
Nach dem erschütternden Ergebnis der US-Wahl gilt es fortan, die zivilgesellschaftlichen Kräfte Amerikas zu stärken, die ein freies und demokratisches Weltbild vertreten. Das ist auch die die Aufgabe internationaler Berichterstatter und Kulturjournalisten, und wir tragen heute im Newsletter dazu bei. Dieser Tage erreichte uns die Meldung, dass das Trio Carolina Chocolate Drops sich wiedervereinigen wird, das zwischen 2005 und 2014 führend in der New-Roots-Bewegung der USA war und die Geschichte der Schwarzen in der amerikanischen Folkmusik aufarbeitete. Rhiannon Giddens und Leyla McCalla hatten sich seitdem erfolgreich ihren Solokarrieren gewidmet, nun schließen sie sich wieder mit ihrem Kollegen Dom Flemons zusammen.
Die Reunion geschieht beim Festival Biscuits & Banjos, das vom 25. bis 27. April in Durham, North Carolina, auf Initiative von Giddens erstmals über die Bühne gehen wird. Weitere Gäste werden Taj Mahal, Christian McBride oder Rissi Palmer sein. Teil des Festivals sind auch Storytelling, Lesungen und Banjo-Unterricht. Inspiriert ist das Event von den Black Banjo Gatherings, durch die Giddens einst aufmerksam wurde auf die schwarze Tradition des Banjo-Spielens: „Es geht darum, dass wir die Verbindungen ehren, die schwarze Kultur über Zeiten und Geografie hinweg anhand von Musik, Essen oder Geschichtenerzählen zusammenschweißt.“ Erlöse des Festivals werden den Opfern von Hurricanes in North Carolina zugute kommen. Bei einem Konzert im Elsass am Abend nach der US-Wahl zeigte sich auch McCalla ungebrochen, begegnete den Wahlergebnissen mit vielen Liedwidmungen an die schwarze Bevölkerung, sang über die Black Community auf den Atlantik-Inseln vor North Carolina und zitierte den weißen Abolitionisten Frederick Douglass. Als sie zur Zugabe trotzig den „Capitalist Blues“ spielte, wurde zeitgleich Deutschlands Finanzminister Christian Lindner entlassen.
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