Haushalt Köln: Jazzweek gefährdet?

platzhalter_foto„Kulturhaushalt Köln: Kahlschlag“ – so betitelt der Westdeutsche Rundfunk die Meldung in seinen Kulturnachrichten über den Haushaltsentwurf 2025/2026 der Stadt Köln. Beim Kölner Stadtanzeiger heißt es mit „Tiefes, tiefes rot“ ähnlich dramatisch in der Überschrift, während die Kölnische Rundschau nüchtern schreibt: „Wo die Stadt Köln jetzt kürzt und die Gebühren erhöht“. Schaut man in den Haushaltsentwurf, so stellt man fest, dass man auch für die Musik-Förderung in Köln von einem Kahlschlag sprechen muss. Zwar werden das Loft im Kölner Stadtteil Ehrenfeld und der Stadtgarten als „Europäisches Zentrum für Jazz und aktuelle Musik“ weiterhin jährlich mit 100.000 bzw. 470.000 Euro gefördert. Doch die Förderung eines der renommiertesten Orchester für Alte Musik zum Beispiel, das Concerto Köln, wird ab dem kommenden Jahr ebenso gestrichen wie die für das Musikfestival ACHT BRÜCKEN ab 2026. Auch die Cologne Jazzweek ist davon betroffen. Obwohl die internationale Bedeutung dieses noch jungen Kölner Jazzfestivals auch und gerade durch den Gewinn des Deutschen Jazzpreises 2023 hervorgehoben worden ist, will die Stadt Köln ihre Förderung ab 2025 ganz einstellen.

Natürlich regt sich Widerstand gegen diese Streichungsmaßnahmen. So wenden sich zum Beispiel der Posaunist Janning Trumann als Geschäftsführer der Cologne Jazzweek und der Vorstand der Kölner Jazzkonferenz mit einem Brandbrief an die Presse. „Der 14. November war ein schwarzer Tag für die Kultur in Köln“, heißt es dort. „Der Haushaltsentwurf 2025/2026 zeigt, dass die freie Szene trotz aller Zusicherungen des Kulturdezernenten drastisch gekürzt wird. Besonders betroffen ist die Musik – und wir als international agierendes Festival stehen nun, trotz zahlreicher Gespräche und geplanter Zusagen seitens der Kulturverwaltung, tatsächlich vor einer vollständigen Streichung unserer Förderung.“ Mit entsprechenden Folgen: „Die aktuelle Haushaltsentscheidung gefährdet nicht nur die Cologne Jazzweek in 2025 und darüber hinaus, sondern sendet auch das verheerende Signal, dass wir nicht mehr mit verlässlichen Entscheidungen der Kulturverwaltung zugunsten unserer Arbeit rechnen können.“ Und weiter: „Seit der Bekanntgabe zeigen zahlreiche nationale und internationale Reaktionen deutlich, dass die Entscheidung der Verwaltung zu Unverständnis und einem spürbaren Imageverlust der Musikstadt Köln geführt hat.“

Weiterführende Links
Kölner Jazzkonferenz

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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