Mexiko: Musik-Initiative der Präsidentin

Claudia SheinbaumClaudia SheinbaumDurch den eben in Deutschland gestarteten Kinofilm „Emilia Pérez“ wird bei uns die Aufmerksamkeit auf Mexiko gelenkt. Der Streifen des französischen Regisseurs Jacques Audiard erzählt mit starken Musical-Zügen (Songs geschrieben von Camille) die Geschichte eines Drogenbosses, der sich durch eine Geschlechtsumwandlung seiner Vergangenheit entziehen möchte. Zeitgleicher Zufall oder nicht: Im richtigen Leben macht nun Mexikos neue Präsidentin Claudia Sheinbaum durch eine musikalische Antidrogen-Initiative von sich reden.

Es geht um die bei der Bevölkerung äußerst beliebte Corrido-Musik, die es schon seit Langem gibt, sie wurzelt in spanischen Romanzen des 18. Jahrhunderts. Nun ist sie auf höchster politischer Ebene ins Kreuzfeuer geraten. Der bläserschwangere Corrido Tumbado aus dem Norden zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass er die Drogenkartelle und deren oft von Gewalt bestimmten Geschäften pathetisch überhöht, heroisch von Drogenhändlern und Kurieren erzählt. Peso Pluma gelangte damit sogar zu internationaler Popularität. Das Subgenre Narcorrido widmet sich ausschließlich dieser Thematik.

Präsidentin Sheinbaum hat jetzt beschlossen, dass Lieder, die ohne Gewalt und Drogen auskommen, gepusht werden sollen, und zwar durch einen Wettbewerb zwischen Corrido-Bands, „die eine andere Art von Texten haben, die andere Verhaltensweisen, andere kulturelle Visionen verherrlichen“, so Sheinbaum. Als Beispiel dafür nennt sie einen Kollegen aus der Politik: Der Gouverneur des Bundesstaates Durango, Esteban Villegas, trägt zum Beispiel nur Songs vor, die von Cowboys und Arbeitern handeln.

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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