39: Jazzdor Strasbourg
1986 fand zum ersten Mal das Festival Jazzdor im elsässischen Straßburg statt. Schon damals wurde das Programm dieses Festivals in der deutsch-französischen Grenzregion organisiert von Philippe Ochem, der damit ein Schaufenster für den Jazz und die improvisierte Musik aus Frankreich sein wollte. Aber eben nicht nur: Auch vor fast 40 Jahren sollten die Netzwerke der französischen Musiker/-innen und Bands gezeigt werden, die diese nach Europa und in die USA ausgeworfen hatten, zudem wollte Ochem dem Transfer zwischen den Szenen in Europa und Übersee eine Bühne geben.
Das Heterogene und das Hybride einer aktuellen, vor allem internationalen Improvisationsmusik aufzuführen, ist seitdem das erklärte Ziel der Jazzdor-Programme gewesen. Auch hat Ochem einige Satelliten in den Orbit geschossen – allen voran 2007 den deutschen Ableger Jazzdor Strasbourg-Berlin, 2022 kam Dresden noch dazu. Wahrscheinlich wird die 39. Ausgabe von Jazzdor, die vom 8. bis 22. November wieder in Straßburg und im unweit auf deutscher Seite gelegenen Offenburg ausgetragen wird, aber Ochems letzte als Festivalchef sein, weil er irgendwann im kommenden Jahr in Rente gehen wird.
Ein erster diesjähriger Festivalhöhepunkt könnte am 10. November das Konzert mit Marc Ribot und seinem Trio Ceramic Dog werden, ein weiterer der Jazzdor-Schlussakkord am 22. November mit dem südafrikanischen Pianisten Nduduzo Makhathini. Zwischendrin wird es auch dieses Jahr wieder viele Auftritte mit französischen, europäischen und amerikanischen Acts geben – etwa mit dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg und dem Paul Ley Trio als Eröffnung am 8. November oder dem Trio der Schweizer Pianistin Marie Krüttli und dem Quartett des New Yorker Saxofonisten Michael Attias am 12. November, mit dem französisch-deutschen Lotus Flower Trio am 15., dem Quartett des israelischen Trompeters Avishai Cohen am 16. und einem unbegleiteten Solo des österreichischen Gitarristen Wolfgang Muthspiel am 21. November. Spannend ist auch dieses Jahr wieder die deutsch-französische Kooperation „Jazzpassagen“ in der Offenburger Reithalle: mit dem Joachim Kühn French Trio am 14. und einem Doppelkonzert mit dem Tuba Trio von Michel Godard und Root 70 um Nils Wogram am 17. November.
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Jazzdor Strasbourg