CD-Reihe: Chromesthesia

Chromesthesia„Chromesthesia“Eine neue CD-Reihe namens „Chromesthesia“ untersucht die „Audiopolitik der Diaspora und Klanglandschaften der Migration“. Initiiert wurde die Reihe von der britisch-ägyptischen Professorin für Geschichte und Gender Studies, Hannah Elsisi, die in New York, Abu Dhabi und London lehrt. Elsisi geht es darum, die Wurzeln der heutigen globalen Popmusik freizulegen und aufzuzeigen, wie Afrobeat, Dancehall, Baile Funk, Cumbia, Reggaeton, Shatta, Mahragan, Electro-Shaabi und arabischer Trap-Bow als Ergebnis von Jahrhunderte langem, transatlantischem Austausch entstanden sind. Dabei beleuchtet sie auch die dahinterliegenden Machtstrukturen der Kolonialzeit: „Die Popmusik des 21. Jahrhunderts ist ohne gemeinsame globale Erfahrungen von Migration und Vertreibung aufgrund von Krieg, Klimawandel, wirtschaftlichem Zusammenbruch und geschlechtsspezifischer Gewalt, praktisch unmöglich. Mit anderen Worten: ‚Die Hitparade‘ ist von Macht durchdrungen“, schreibt Elsisi.

Sie möchte anhand ihrer CD-Reihe die Machtverhältnisse umdrehen und zeigen, wie sich akustische Rechte der Diaspora manifestieren und ein imaginäres Gefühl lokaler und globaler Gemeinschaft erzeugen: „Gerade weil Musik keine Erlaubnis braucht, kann sie das Horn der Befreiung blasen. Musik ist also ein Archiv politischer Macht, die anders ausgedrückt wird.“ Im Volume 1 der Reihe, die am 8. November erscheint, sind Tracks von unter anderem Deena Abdelwahed, Nick León, 3Phaz, Sho Madjozi und Lamin Fontana versammelt. Die Aufnahmen entstanden in Miami, Ramallah, Tunis, LA, London, Kairo, Paris, Johannesburg, Caracas, Amsterdam, Berlin, Kapstadt, New York City und Hurghada.

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„Chromesthesia“

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

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