Berlin II: Sonic Networks
Im Rahmen des noch bis zum 10. November laufenden Festivals „Always Already There“, kuratiert von George Lewis im Berliner Haus der Kulturen der Welt, wird am 9. November das Werk „Sonic Networks“ von Douglas R. Ewart aufgeführt, gespielt vom International Contemporary Ensemble mit der britisch-karibischen Sängerin Elaine Mitchener. Die Vokal-Improvisatorin, die interdisziplinär arbeitet, wurde 2022 mit dem Ritterorden „Member of the Order of the British Empire (MBE)“ ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung Großbritanniens für Beiträge zu Kunst und Wissenschaft.
Der 1946 in Jamaika geborene Jazzflötist, Saxofonist, Multiinstrumentalist, Komponist und bildende Künstler Ewart kam 1963 in die USA und wurde Mitglied der Chicagoer AACM. Dort spielte er unter anderem mit Lewis, Anthony Braxton, Henry Threadgill und Wadada Leo Smith. In Japan studierte er im Rahmen einer Künstlerresidenz die buddhistische Flöte Shakuhachi, gründete verschiedene Ensembles und 1983 sein Plattenlabel Arawak Records. Für ihn befinden sich seine Kompositionen in einem permanenten Entwicklungsprozess. Auch durch ihre Interpretation durch verschiedene Künstler/-innen, wie der Pianistin Amina Claudine Meyers, dem Art Ensemble Of Chicago und vielen weiteren Musiker/-innen der AACM.
1992 spielte Ewart in der Videoinstallation „Hors-Champs“ des kanadischen Künstlers Stan Douglas, die auf der documenta 9 in Kassel gezeigt wurde, während er über Albert Aylers „Spirits Rejoice“ improvisiert, gemeinsam mit Lewis, Kent Carter und Oliver Johnson. Am heutigen Freitag, den 8. November, wird Ewart gemeinsam mit Mitchner und anderen an der von Lewis geleiteten Diskussion „Interdiscipline“ teilnehmen. Diskutiert wird der Ausdruck von Interdisziplinarität in ihren Arbeiten innerhalb der kulturellen, gesellschaftspolitischen und historischen Kontexte.
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„Sonic Networks“