Regensburg: Sparks & Visions zum Dritten
Das Abenteuer geht für die Regensburger Konzertagentin und Festivalkuratorin Anastasia Wolkenstein weiter. Gerade erst hat sie zum zweiten Mal das Festival Jazz & The City verantwortet, das Mitte Oktober in Salzburg stattfand, schon ist sie mittendrin in den Vorbereitungen für ihre dritte Ausgabe von Sparks & Visions, die sie vom 24. bis 26. Januar wieder in ihrer Heimatstadt veranstalten wird. „Ich denke, wenn die Atmosphäre stimmt, ist schon viel gewonnen“, so Wolkenstein in der Folge 96 unserer Interview-Serie „Produktivkräfte der Musikwelt“: „Dann ist es fast nicht möglich, sich der Energie und Lebendigkeit dieser Musik, die man Jazz nennt, zu entziehen.“ Für sie ist Jazz jedenfalls der Sound, der sich nicht scharf abgrenzen will von anderen Musikgenres, um sich so deren Charakteristika erst recht aufs Schönste und Leichteste einverleiben zu können.
Zur Atmosphäre dieses noch jungen Festivals trägt zweierlei bei. Das einmalige Ambiente des gut 200 Jahre alten, klassizistischen Dreirangtheaters Regensburg und das fantasievoll-fantastische Bühnenbild vom Künstler Karl Iaro mit seinen gläsernen Mobiles werden auch diesmal wieder Publikum und Musiker/-innen zugleich verzaubern. Deren Bands und Projekte tragen dann maßgeblich zum ästhetisch diversen und stilistisch erfrischend-vielfältigen Erscheinungsbild des Programms von Sparks & Visions bei. Den Anfang macht das paneuropäisch besetzte Sextett inEvitable Extended der Berliner Vibrafonistin Evi Filippou mit einer musikalischen Verarbeitung von Themen aus der griechischen Mythologie, gefolgt vom französischen Posaunisten Robinson Khoury mit seinem Trio MŸA und einer elektro-akustischen Traumreise sowie der neuen Band Latent Infos des in New York lebenden, griechischen Bassisten Petros Klampanis.
Der zweite Festivaltag eröffnet mit der Sängerin Simin Tander und ihrem New Quartet, zusammen stehen sie für eine atmosphärisch-dichte und eindringliche Improvisationsmusik. Weiter geht es mit dem polnischen Musikerinnen-Quartett O.N.E. und einem lautstarken Free Jazz, bevor corto.alto um den Multiinstrumentalisten Liam Shortall einen energetisch-chilligen Schlusspunkt hinter den zweiten Festivalabend setzt. Am Festivalsonntag gibt es dann noch zwei Matineekonzerte: mit den vier Streicher/-innen vom North Sea String Quartet und dem Marcin Wasilewski Trio aus Polen. „Jazz ist Leben und auch ein wunderbares Abenteuer“, ist Wolkenstein überzeugt: „Man weiß nie, was gleich noch kommen wird!“
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Sparks & Visions