Finale: A L'ARME!
Vom 8. bis 10. August findet das seit 2012 bestehende und von Louis Rastig kuratierte Berliner A L’ARME! Festival für Avantgarde- und experimentelle Musik zum letzten Mal statt. Austragungsort des feinfühlig und visionär programmierten Festivals, das eine wichtige Plattform für die Entwicklungen der Free-Music ist, ist wieder das Berliner Radialsystem. „Vol. XII“ erzählt zum Schluss von Begegnung, Entwicklung, Überschreitung und Veränderung. Traditionell beginnt A L‘ARME! auch im letzten Jahr mit einem Solo-Konzert. Dieses Mal mit der Cellistin und Noise-Künstlerin Leila Bordreuil, die mit Feedbacks, Electronics und Cello-Drones Sound-Art, Ambient, Punk und Noise verbindet. Weiterhin wird sie mit ihrem London-Berlin-Quartett Yexxen auftreten. Den Bogen von heute zurück zum Beginn des Festivals zieht A L‘ARME! mit dem Konzert der argentinischen Bariton-Saxofonistin und seit fünf Jahren in Berlin lebenden Sofía Salvo, die sich in ihrer künstlerischen Praxis zwischen Noise, Improvisation und Performance bewegt und erstmalig auf zwei Musikerlegenden der Szene trifft, die bereits bei der ersten Ausgabe dabei waren: der norwegischen Schlagzeuger Paal Nilssen-Love und die japanische Gitarren-Noise-Legende Keiji Haino.
Die drei Festivaltage sind den unterschiedlichen Zugängen der freien Musik gewidmet. Von dem mit extremer Lautstärke operierenden Haino bis zu Stille als musikalisches Element. Die dänische Saxofonistin Mette Rasmussen, die ihr Spiel mit der Bewegung des ganzen Körpers moduliert, wird ihr neues Quartett Økse präsentieren. Rasmussen ist auch Teil des Quartetts der afroamerikanischen New Yorker Schlagzeugerin Savannah Harris, gemeinsam mit der haitianischen Elektronikerin und Turntablistin Val Jeanty, die am „Institute for Jazz and Gender Studies“ in Boston lehrt, und dem Berliner Bassisten Petter Eldh. Eine Premiere ist auch das Drone-Duo des deutschen E-Bassisten Caspar Brötzmann und der belgischen E-Bassistin und Elektronikerin Farida Amadou. Der letzte Festivaltag ist der in diesem Jahr im Alter von 87 verstorbenen Konzertveranstalterin Monika Döring gewidmet, deren legendärer Club Loft unter dem Metropol am Nollendorfplatz in den 1980er-Jahren zu den wichtigsten Konzertorten der Westberliner Avantgarde- und Alternative-Rock-Szene gehörte. 1977 hatte sie bereits das bis heute existierende Schwarze Café in der Berliner Kantstraße eröffnet und in der Music Hall erste Punk-Konzerte veranstaltet. Döring war zuletzt noch auf dem Maerzmusikfestival im Publikum zu sehen.
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A L‘ARME!