Köln: Offener Brief

platzhalter_fotoKöln ist mit Berlin „Place to be“ in Sachen Jazz und improvisierte Musik in Deutschland. Mit dem Stadtgarten hat Köln nicht nur eine international anerkannte Spielstätte, sondern seit 2017 auch ein „Europäisches Zentrum für Jazz und Aktuelle Musik“, das durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln mit einer hohen sechsstelligen Summe institutionell gefördert wird, und mit dem Loft haben sich die Musiker/-innen wiederum ein vitalisierendes Szene-Backing geschaffen. Seit vier Jahren gibt es mit der Cologne Jazzweek wieder ein Festival, das internationale Größen des Jazz mit regionalen Acts und nationalen Musiker/-innen zusammenbringt. Und die Abteilung Jazz/Pop an der Hochschule für Musik und Tanz Köln sorgt seit mehr als vier Jahrzehnten dafür, dass ein steter Strom an jungen Jazztalenten nach Köln fließt. Die Ausrichtungen des Deutschen Jazzpreises 2024 und 2025 sowie der „Europe Jazz Conference“ vom „Europe Jazz Network“ 2026 in Köln sind direkte Ergebnisse dieser positiven Entwicklung. Dennoch plant die Stadt, ihre Förderung von Kultur im Allgemeinen und der freien Szene und des Jazz im Besonderen wegen der angespannten Haushaltslage zu reduzieren.

Mit einem Offenen Brief setzt sich die Kölner Jazzkonferenz (KJK) als Vertreterin der Jazzszene gegen diese Pläne zur Wehr. „Wir appellieren an die Stadtverwaltung und die politischen Akteure, Maßnahmen zu überdenken, die die finanzielle Situation weiter verschärfen könnten“, heißt es darin, „und fordern dringend, die Unterstützung für die kulturelle Vielfalt der freien Szene mindestens beizubehalten.“ Nur so ließe sich konsequent das Ziel der Jazzstadt 2030 verfolgen. „Dies soll durch strategische kurz- und langfristige Maßnahmen erreicht werden“, so die KJK weiter, „darunter die Erhöhung des Betriebskostenzuschusses für das Loft, die Aufstockung der mehrjährigen Projektförderung (unter anderem für Ensembles, Clubs, Reihen und Festivals) im Rahmen der Umsetzung des neuen Musikförderkonzepts, die Institutionalisierung der Cologne Jazzweek und die bauliche Weiterentwicklung des Stadtgartens als lebendiges und international anerkanntes Zentrum der Kölner Jazzszene.“

Weiterführende Links
Kölner Jazzkonferenz

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

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