Berlin: Beats #2
Zum zweiten Mal veranstaltet das Berliner Museum Hamburger Bahnhof auf dem Vorplatz die erfolgreiche DJ-Reihe „Berlin Beats“. Noch bis zum 29. August finden dort jeden Donnerstag Sets verschiedener internationaler und gerade in Berlin lebender DJs statt, darunter am 1. August das Set der aus Beirut im Libanon stammenden Elektronik-Künstlerin Nur Jaber, die ansonsten im Berghain auftritt und ihre Wurzeln im Jazz hat. Sie studierte Schlagzeug am Berklee College Of Music in Boston. In einem Interview mit dem Online-Magazin Beat.de sagte sie: „Das Schlagzeugspiel hat gezielte Areale meines Gehirns trainiert. Du musstest all diese Paradiddles üben (das sind spezifische Schlagzeugübungen) und ein bestimmtes Tempo halten, dabei gleichzeitig die Akzente an den richtigen Stellen setzen. Es hat mich damals nahezu in den Wahnsinn getrieben.“
Schon mit 14 habe sie angefangen, Texte und Klavierstücke zu schreiben. „An der Universität wurde dann mein Interesse an elektronischer Musik geweckt. Ein Typ namens Moe hat mir Unterricht in Ableton gegeben. Er besaß einen netten Musikladen mit angeschlossenem Studio in Beirut, der ,Per-Vurt‘ (,Per-Versling‘) hieß.“ Ihr erstes DJ-Set hatte Jaber in einer Kneipe in Beirut. „Die Location nannte sich ,Proof‘ und befand sich auf der Gemmayze-Straße.“ Was für sie Jazz mit DJing verbindet, ist Improvisation: „Mit Improvisation kannst du den Dingen den Raum geben, sich einfach zu entfalten. Ich weiß immer, womit ich anfangen werde, das setzt den Ton für das ganze Set. Ich lege in der ersten Phase gerne Tracks auf, die sich langsam entfalten und einen Fluss erzeugen. Es hilft manchmal, wenn sich die Stücke ähneln, das sorgt für ein stabiles Fundament.“
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„Berlin Beats“