WOMAD: Entdeckungen
Großbritannien hat traditionsgemäß die Nase vorn, wenn es um Neuentdeckungen in der globalen Musik geht. Daher ist das gestern gestartete WOMAD-Festival in Malmsbury, Wiltshire, noch bis zum 28. Juli sicherlich eine gute Adresse, um Trends in der Weltmusik auszumachen. Neben Headlinern wie Pat Thomas, Leyla McCalla oder Baaba Maal können Besucherinnen und Besucher nächstes Wochenende zum Beispiel die Gnawa Blues All Stars kennenlernen: Die Musik der marokkanischen Gnawa-Rituale kombinieren sie mit Blues, Reggae, Jazz und Afrobeat, greifen auch Einflüsse aus Indien und der Música Latina auf. „Future Ghetto Funk“ verspricht die Südafrikanerin Moonchild Sanelly. Die Kollaboratrice von Beyoncé sorgte bereits beim Glastonbury Festival für Aufhorchen.
Feministische Energie und ökologisches Bewusstsein verströmt das Quintett Nana Benz du Togo. Musikalisch sind sie in den 1970ern verortet und nähren ihren Sound aus der Vodoun-Tradition und dem klassischen Soul. Eine Brücke zwischen Kolumbien und London schlägt das Südlondoner Kollektiv Mestizo, in dem es die afrokolumbianischen Folktraditionen mit Jazz und HipHop verflicht. Letzter Tipp für Englandreisende sind die Zawose Queens, die auf dem WOMAD-Festival die tansanische Tradition ihres verstorbenen Vaters Hukwe Zawose weitertragen und die polyphone Gesangskultur des Wagogo-Volkes mit Elektronik verzahnen.
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WOMAD-Festival