Markkleeberg: Jutta-Hipp-Weg

Jutta-Hipp-WegJutta-Hipp-WegSeit 2011 gibt es in Leipzig den nach der 1925 dort geborenen Jazzpianistin Jutta Hipp benannten Jutta-Hipp-Weg, eine Initiative der Jazzhistorikerin Katja von Schuttenbach. Jetzt wurde bekannt, dass im Leipziger Vorort Markkleeberg, wo Hipp von 1937 bis 1946 im Roseggerweg 3 lebte, bis sie nach Westdeutschland zog und später nach New York auswanderte, wo sie 2003 in Queens starb, ein weiterer Straßenabschnitt in Jutta-Hipp-Weg umbenannt wurde. Gewürdigt werden sollten bei der Umbenennung von Straßennamen ausschließlich Künstlerinnen. In einem Interview mit der Saxofonistin Ilona Haberkamp sagte Hipp: „Für uns ist Jazz eine Art Religion. Wir mussten wirklich dafür kämpfen.“

Hipp erhielt 1955 als „First Lady of European Jazz“, erste Europäerin und erste weiße Instrumentalistin einen Plattenvertrag bei Blue Note Records, wo in kurzer Folge drei Alben von ihr erschienen. Sie wuchs in Leipzig und Markkleeberg in einer Zeit politischer Umbrüche auf. In den 1930er-Jahren erhielt sie klassischen Klavierunterricht. Jazz hörte sie erstmals 1940 mit ihrem damaligen Freund, dem Kunststudenten Ingfried Henze, bei einer Hot-Club-Veranstaltung. Hipp war von der nonkonformistischen Einstellung im Club angetan. „Ich trug immer blaue Seidenstrümpfe mit einer roten Naht und mit einem roten Herzen auf dem Knie“, schrieb sie in einem Brief an Michael Kater 1989. „Und da ich, wie alle Teenager, anders sein wollte, ging ich oft einen ganzen Häuserblock lang rückwärts, um zu sehen, ob sich jemand aufregte, und um ihn dann anzulächeln.“ Sie begann wieder Klavierunterricht zu nehmen und zu komponieren. Ihre Vorbilder waren Jazzpianisten wie Teddy Wilson, Fats Waller und Art Tatum.

Ab 1952 spielte Hipp in der Band des Saxofonisten Hans Koller, die 1953 mit dem Dizzy Gillespie Quintet durch Deutschland tourte. Rundfunkaufnahmen und Auftritte beim Deutschen Jazzfestival Frankfurt folgten. 1953 wurde sie zur besten deutschen Jazzpianistin gewählt. Im November 1955 ging Hipp auf Einladung des Musik-Managers und Journalisten Leonard Feather nach New York. Bereits im Februar dieses Jahres war ihre 1954 in Frankfurt eingespielte Schallplatte bei Blue Note erschienen. 1956 wurde sie mit Peter Ind (Kontrabass) und Ed Thigpen (Schlagzeug) für sechs Monate im Hickory House Club engagiert und nahm in drei Monaten drei Schallplatten für Blue Note auf. Sie spielte auch mit Paul Motion, James Moody, John Coltrane, Charles Mingus und Zoot Sims.

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