Schweiz: Music For All Senses

Nils WogramNils WogramIn einer ehemaligen Chemiefabrik in Uetikon am See unweit von Zürich ist das Atelier Klang und Raum ansässig. Das Geschäftsmodell ihres Ateliers ist für die Bühnenbildnerin Sophie Krayer und den Tontechniker und Akustiker Marcel Babazadeh klar: Sie gestalten Räume nach akustischen Aspekten, weil sich aber ein harmonisches Raumgefühl auch aus visuellen Eindrücken ergibt, sind Gestaltung und Design gleichfalls wichtig. Die beiden betrachten ihr Atelier zudem als eine Art „Think Tank“, in dem Dossiers und Machbarkeitsstudien für die Gestaltung (akustisch und visuell) von Räumen und Orten diskutiert und erarbeitet werden. Darüber hinaus ist ihr Atelier auch eine Bühne für Konzerte und Musikproduktionen, aber auch für eine Reihe wie altchemie.live.

Der in Männedorf bei Zürich lebende, deutsche Posaunist Nils Wogram hat von Krayer und Babazadeh eine „Carte Blanche“ für die Programmierung eines Musikfestivals bekommen. Mit „Music For All Senses“hat der 1972 in Braunschweig geborene Wogram sein Festival überschrieben, das er vom 23. bis 25. August als musikalische Werkschau gestalten will, um den Besucher/-innen einen Ein- und Überblick über sein ästhetisches und stilistisches Spektrum zu geben: in Duos mit der in Zürich lebenden Vokalistin Saadet Türkoz, dem Pianisten Bojan Zulfikarpašić und dem Gitarristen Joe Sachse, mit dem Vertigo Trombone Quartet und mit Muse, seinem mit Kathrin Pechlof (Harfe), Gareth Lubbe (Bratsche und Obertongesang) und Christian Weidner (Altsaxofon) besetzten Quartett und einer kammermusikalischen Avantgarde. „Mir ist es wichtig, eine große stilistische Bandbreite zu zeigen, die durch den Sound der jeweiligen Besetzungen geprägt ist“, erläutert Wogram: „Deshalb habe ich das Festival ,Music For All Senses‘ genannt.“

Auch eine Premiere gibt es bei „Music For All Senses“: Mit seiner Tochter, der Schauspielerin Nellie Hächler, hat Wogram ein Programm für das eigens zusammengestellte Kairos Quartet geschrieben, das als musikalische Lesung zum aller ersten Mal zu hören sein wird  – mit ihm an der Posaune, Hächler als Rezitatorin, Philipp Schaufelberger an der Gitarre und Anna Trauffer am Kontrabass und der Glasharfe. Zudem werden auch noch Workouts für Stimme (mit Lubbe) und Körper (mit Hächler) im Rahmen von Wograms Festival angeboten, während das Catering an den drei Tagen auf die Küche Georgiens fokussiert ist. Natürlich sind die Räume in der alten Chemiefabrik in Uetikon am See akustisch und visuell nach den Grundlagen konzipiert, für die Krayer und Badazadeh mit ihrem Atelier Klang und Raum stehen.

Weiterführende Links
„Music For All Senses“

Text
Martin Laurentius
Foto
Corinne Hächler

Veröffentlicht am unter News

GESOBAU Jazz&Soul Award 2024