Gwangju Biennale: Pansori – A Soundscape Of The 21st Century

Pansori – A Soundscape Of The 21st Century„Pansori – A Soundscape Of The 21st Century“Die noch bis zum 1. Dezember laufende Gwangju Biennale, die älteste Kunstbiennale in Asien, feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Bestehen mit der Ausstellung „Pansori – A Soundscape Of The 21st Century“, die Kunst und Musik gewidmet ist. Der französische Kurator Nicolas Bourriaud hat die Ausstellung als dreiaktige Oper konzipiert, um Themen wie Klimawandel, Migration, Rassismus und LGBTQ-Rechte künstlerisch als Räume darzustellen, in denen verschiedene Stimmen hör- und sichtbar werden. 72 Künstler/-innen aus 30 Ländern sind eingeladen.

„Ich wollte vor allem eine opernhafte Ausstellung kuratieren, die von einem ständigen Dialog zwischen Klängen und visuellen Formen getragen wird“, sagt Bourriaud. „Meine Absicht war, dass sich die Klänge gegenseitig überschneiden. Die koreanische Pansori-Musik ist hauptsächlich episch und melancholisch, während die westliche Oper vor allem lyrisch und tragisch ist. Aber ich beziehe mich auch auf Pansori, weil es ursprünglich schamanistische Rituale begleitete, bei der Suche nach dem Weltall. Hier verwenden viele Künstler Pansori in ihren Werken: Mira Mann, um an die koreanischen Krankenschwestern zu erinnern, die in Deutschland arbeiten; Marguerite Humeau verwendet es als Soundtrack für ihr Werk über die Ursprünge des Lebens. Pansori ist eine minimale Form. Es ist eine Trommel, der Rhythmus und eine Stimme, die Erzählung. Mich hat ein Satz des brasilianischen Anthropologen Eduardo Viveiros de Castro beeindruckt, der sagte, die westliche Welt klinge wie eine Oper, in der alle Stimmen stumm geschaltet sind, außer der menschlichen. ,Pansori – A Soundscape Of The 21st Century’ ist eine Ausstellung über den Zustand der Welt in dieser Weise.“

Eine Ausstellungsfläche ist auch neuen Arbeiten des afroamerikanischen Künstlers Noel W Anderson gewidmet, der Textilarbeiten mit Fotografien von Polizeigewalt gegen Schwarze mit einem Soundtrack unterlegt. Seine Musik verbindet Songs von James Brown mit Pansori-Trommeln. „Die Wandteppiche sind aus Baumwolle gewebt, sie handeln von Sklaverei und Missbrauch“, so Anderson.

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„Pansori – A Soundscape Of The 21st Century“

Text
Maxi Broecking

Veröffentlicht am unter News

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