Etta Scollo: Nirgendland

Etta Scollo 'Nirgendland'Etta Scollo „Nirgendland“Anlässlich des 50. Todestages der Dichterin Mascha Kaléko hat die italienische Sängerin Etta Scollo das Album „Nirgendland“ (Jazzhaus Records/in-akustik) aufgenommen, eine Hommage aus Text und Musik. Der Titel stammt aus der Zeile „Wohin ich immer reise, ich fahr nach Nirgendland“ aus Kalékos Gedicht „Kein Kinderlied“ (1968). Die jüdischen Eltern Kalékos flüchteten mit ihr aus Galizien vor Pogromen nach Deutschland, wo sie ab 1918 in Berlin aufwuchs und 1938 vor dem NS-Regime in die USA fliehen musste. Scollo entdeckte einen Band mit ihren Gedichten 2007 in einem kleinen Buchladen in Catania auf Sizilien. Sie habe das Buch danach immer dabeigehabt, so Scollo. Es entstand der Wunsch, ihre Musik mit Kalékos Gedichten und der Frage nach Heimat und Identität zu verbinden, die Kaléko in ihren Gedichten stellt.

Mit Unterstützung der Villa Massimo in Rom, wo Scollo eine zweimonatige Künstlerresidenz verbrachte, der Stiftung Exilmuseum in Berlin sowie der Carmen Würth Stiftung konnte das Albumprojekt realisiert werden. Im Rahmen einer Deutschlandtournee wird Scollo ihre Vertonungen der Kaléko-Gedichte vorstellen, gemeinsam mit den Schauspielerinnen Corinna Harfouch und Hanna Schygulla. Premiere ist am 19. Januar im Berliner Gorki Theater mit Harfouch.

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Etta Scollo

Text
Maxi Broecking

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