Schweiz: Ear We Are

Farida AmadouFarida AmadouZum 14. Mal findet vom 6. bis 8. Februar das „Ear We Are“-Festival im schweizerischen Biel statt. Gegründet 1999 als Bühne für freie Improvisation werden seitdem Projekte vorgestellt, die sich zwischen Klanginstallation, Jazz und Noise bewegen. Das Line-Up wird von den vier künstlerischen Leitern des Festivals gemeinsam programmiert, die selbst Teil der Improvisationsszene der Schweiz sind: Martin Schütz, Hans Koch, Christian Müller und Gaudenz Badrutt. In diesem Jahr beginnt das Festival mit der japanischen, in Paris lebenden Klangkünstlerin Tomoko Sauvage. Sie spielt Waterbowls, von ihr entwickelte Klangkörper aus Porzellan und Glas. Unter Wasser erzeugt sie mit Unterwassermikrofonen skulpturale und fließende Klänge. So werden die Waterbowls zu Idiophonen – also selbst schwingenden – Instrumenten, bei denen durch Rückkopplung tonale Räume entstehen.

Weitere Musiker/-innen des Festivals sind das New Yorker Wet Ink Ensemble, das Werke zeitgenössischer Komponist/-innen wie von George Lewis oder Evan Parker aufführt. In diesem Jahr spielen sie unter anderem Kompositionen von Ingrid Laubrock und Sam Pluta. In einer Reihe von Solokonzerten werden die walisisch-britische Vokalistin und Klangkünstlerin Elvin Brandhi auftreten, die mit Field Recordings, Tonbändern, Schallplatten, Instrumenten und Stimme arbeitet. Ebenso wird die belgische Noise- und Drone-Bassistin Farida Amadou ein Solo-Set spielen, gefolgt von einem seltenen Solo-Auftritt des Schlagzeugers und Pulitzerpreisträgers Tyshawn Sorey. Den Abschluss des Festivals bildet Otomo Yoshihide’s New Jazz Qintett. Der Gitarrist, Elektroniker und Turntablist Yoshihide ist Pionier der japanischen elektro-akustischen Improvisations- und Noise-Szene. Er gründete sein Quintett 1999. Aus diesem Kern entstanden seine anderen Ensembles, wie zuletzt seine 25-köpfige Special Big Band.

Weiterführende Links
„Ear We Are“

Text
Maxi Broecking
Foto
Laurent Orseau

Veröffentlicht am unter News

jazzfuel