Berlin: FMP & Wolke Verlag
FMPDie Free Music Production (FMP), gegründet 1969 von Peter Brötzmann, Peter Kowald, Alexander von Schlippenbach und Jost Gebers, um eine Plattform für Veröffentlichungen und Konzerte für die Freie Improvisierte Musik zu schaffen, wird im April 2025 in gemeinsame Räume in Berlin mit dem Wolke Verlag ziehen. Passend zum Namen heißt die neue Berliner Adresse FMP1 (Franz Mehring Platz 1), zwischen Ostbahnhof und Berghain, im ehemaligen Gebäude, wo das SED-Organ „Neues Deutschland“ seinen Sitz hatte. So treffen sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft auf gleich mehreren Ebenen. Mit dem Umzug, so Markus Müller von FMP, ziehe die FMP an den Ort zurück, wo sie 1969 gegründet wurde. Das eindrucksvolle FMP-Archiv wird seit dem Tod von Jost Gebers von dem Journalisten und Autor Markus Müller betreut und geleitet, der bereits Ausstellungen über die FMP im Haus der Kunst in München und der Akademie der Künste im Hanseatenweg in Berlin kuratierte. 2022 erschien sein umfassend recherchiertes und hochgelobtes Buch „Free Music Production: FMP – The Living Music“ im Wolke Verlag.
Bereits 2024 erschienen eine Reihe neu gemasterter, digitaler Wiederveröffentlichungen aus dem FMP-Katalog, wie das Album „Tern“ von Louis Moholo, Larry Stabbins und Keith Tippett und „Touching On Trane“ des Trios von Charles Gayle, William Parker und Rashid Ali. Anfang 2025 wurde die ikonische Aufnahme „Schwarzwaldfahrt“ von Peter Brötzmann und Han Bennink veröffentlich. In Kooperation mit Trost Records gab es jetzt noch „Schizoprenic Blues“ und „Berlin Concert“ von Noah Howard auf Vinyl. Im Herbst sind von FMP neue Veröffentlichungen geplant.
Mehr über die Geschichte der FMP, seine persönlichen Begegnungen mit Peter Brötzmann und Jost Gebers sowie die Neuverortung des legendären Labels, wird Müller am 15. Februar in der Galerie Corbett vs. Dempsey in Chicago erzählen. Dabei wird er sich auf FMP und Chicago konzentrieren, wo Peter Brötzmann die Chicagoer Free Music Szene entscheidend prägte, sowie auf Buchveröffentlichungen über Hans Reichel, Cecil Taylor und Peter Brötzmann.
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