moers festival: Erste Programm-Details

Caspar BrötzmannCaspar BrötzmannSeit 1972 findet jährlich an Pfingsten das moers festival statt, seitdem ist es zu einem der international bedeutendsten Festivals für Jazz, musikalische Avantgarde und experimentelle Musik geworden. Im Januar wurde mit dem belgischen Trompeter Bart Maris der neue „Improviser In Residence“ vorgestellt, der nicht nur ein Jahr lang die Grafenstadt am Niederrhein mit Aktionen „bespielen“ will, sondern sich auch mit einem seiner eigenen Projekte auf dem moers festival vom 6. bis 9. Juni präsentieren wird. Kürzlich hat man weitere Details für die 54. Ausgabe bekannt gegeben. Unter dem Motto „Stille“ wird ein Schlaglicht auf die chinesische Improvisationsszene geworfen, auch die „!Afrika“-Reihe wird fortgeführt. Zudem hat man ein neues und vielversprechendes Ticketsystem an den Start gebracht: „Pay What You Want“ wird es von nun an beim moers festival heißen. „In unserem Ticketshop wählst du aus fünf Möglichkeiten aus, was dir dein Besuch des moers festivals wert ist, was du zahlen kannst oder bereit bist zu zahlen“, so die Verantwortlichen auf der Website.

Erste Acts fürs Programm wurden auch schon genannt: Die Schwedin Ellen Arkbro will auf der Pfeifenorgel dem Publikum eine besondere Dimension des Hörens vermitteln, während sich die Band The Sleep Of Reason Produces Monsters zwischen Improvisation, Klangkunst und elektronischer Musik aufhält. Schon 2024 begeisterte der Japaner Koshiro Hino das Moerser Publikum. 2025 kommt er mit zwei Auftritten als Komponist und Interpret zurück und wird sicherlich mit seiner Mixtur aus traditionellen japanischen Klängen und moderner elektronischer Musik begeistern. Ein alter Bekannter ist der Saxofonist Hayden Chisholm, der diesmal mit seiner Kinetic Band mit Achim Kaufmann (Piano), Petter Eldh (Bass) und Jonas Burgwinkel (Drums) nach Moers kommen wird. Dann noch dabei: das Duo Multiple Voices mit seinem ursprünglich für 40 Stimmen geschriebenen, achtstündigen Programm „Spem In Alium“, William Northlich aka BlipVert mit einer „Carte Blanche“, das Trio Orchestre D’Occasion mit einer theatralen Musikperformance und der Gitarrist Caspar Brötzmann, der für seinen Soloauftritt in Moers prophezeit: „Pfingsten kracht es dann endlich mal im Himmel – und nicht immer nur auf der Erde!“

Der künstlerische Leiter Tim Isfort freut sich jedenfalls auf das diesjährige moers festival: „Eine so nur in Moers erlebbare Reise durch Klangzeit und Raumstille hat es in bisher 53 Festivalausgaben noch nicht gegeben. Ich bin sicher, dass es auf diesem Planeten ein so breites Angebot zwischen Stille und überbordenden Klangerfahrungen, zwischen konzentriert-wimmeliger Buntheit und exponiert-perspektivischem Überblick noch nicht gab. Das kann nur Moers, das können nur Künstler/-innen, die Moers verstehen, umsetzen.“ Das komplette Hauptprogramm wird am 3. April auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

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Text
Martin Laurentius

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