ARTE: Frank Sinatra
Die ersten Zweidrittel seiner Karriere wird er als „The Voice“ gefeiert, in seinem Schlussdrittel nennt man ihn fast ehrfürchtig „Ol’ Blue Eyes“. Wie kaum ein anderer seiner Generation versinnbildlicht der im Dezember 1915 in Hoboken, New Jersey, gegenüber von Manhattan geborene Francis Albert „Frank“ Sinatra den oft beschworenen amerikanischen Traum. Selbst für die an Karrieren im Show-Biz reichen Vereinigten Staaten verläuft seine fast überirdisch. Vom schüchternen, durch eine Narbe im Gesicht gezeichneten Jungen zum weltweit anerkannten Schauspieler, gefeierten Entertainer und umjubelten Crooner: Sinatras Laufbahn zeigt so ziemlich alle Höhen und Tiefen, die man in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie haben kann.
Am Valentinstag, 14. Februar, läuft auf ARTE ab 21.45 Uhr die Doku „Frank Sinatra – Amerikas goldenes Zeitalter“. In ihr werden einige Karrierestationen Sinatras neu sortiert und in überraschende Kontexte gestellt. Wie er in den 1930er-Jahren in kleinen Clubs auftritt und Mitglied verschiedener Bands und Orchester wird, um 1942 den Schritt in die Solokarriere zu wagen. Wie in den 1950er- und ’60er-Jahren seine Karriere ihren Höhepunkt erreicht und er für seine Rolle als Angelo Maggio in „Verdammt in alle Ewigkeit“ einen Oscar bekommt. Wie die Männerfreundschaft mit Bing Cosby ihm ebenso zu Ruhm und Ehre gereicht wie seine Anführerschaft des berühmt-berüchtigten „Rat Packs“ unter anderem mit Dean Martin und Sammy Davis Jr. Wie sich Sinatra einerseits über die Rassensegregation dieser Jahre in den USA hinwegsetzt, er aber andererseits stets in Verbindung gebracht wird mit der Mafia. Seine vielleicht erfolgreichsten Songs sind „My Way“, „New York, New York“ und das von Quincy Jones arrangierte „Fly Me To The Moon“.
Die Doku folgt den Spuren Sinatras von New York und Los Angeles über Palm Springs bis zum Lake Tahoe. Aus zahlreichen Archivaufnahmen, alten Plattencovern und Plakaten sowie Musik- und Filmausschnitten entsteht ein lebendiges Porträt dieses Entertainers, dessen Charme unter anderen Ava Gardner, Lauren Bacall und Mia Farrow erlegen sind. Seine anfängliche Freundschaft zu John F. Kennedy wird ebenso thematisiert wie seine Arbeit mit namhaften Regisseuren wie Otto Preminger, Joseph L. Mankiewicz, Vincente Minnelli, Frank Capra oder Stanley Kramer, denen er einen Großteil seiner Filmografie zu verdanken hat.
Wiederholungen von „Frank Sinatra – Amerikas goldenes Zeitalter“ im linearen ARTE-Programm sind für den 23. Februar (15.50 Uhr) und 15. März (6.35 Uhr) vorgesehen, ab dem 7. Februar ist die Doku für fünf Wochen in der ARTE-Mediathek verfügbar.
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„Frank Sinatra – Amerikas goldenes Zeitalter“