Monheim Triennale II: The Festival
yuniya edi kwonAm 20. März gab es in der Villa am Greisbachsee in Monheim ein Pressegespräch über die ersten Signature-Projekte, die Bestandteile von „The Festival“ der zweiten Monheim Triennale diesen Sommer sein werden. Auf dem Podium saßen der Bürgermeister dieser Stadt am Rhein, Daniel Zimmermann, der Intendant dieser Triennale, Reiner Michalke, und die Fachleiterin für die Orchesterklassen der Musikschule Monheim, Edith Langgartner, während die beiden „Signature Artists“ Julia Úlehla aus Vancouver und yuniya edi kwon aus New York via Videostream dazugeschaltet wurden. Vergangenes Jahr lernten sich die 16 „Signature Artists“, die Michalke und ein Kuratorium für die zweite Runde der Triennale ausgewählt hatten, in der Werkstattausgabe „The Prequell“ kennen. Vom 2. bis 6. Juli kehren diese Musiker/-innen nun mit ihren teils exklusiv für die Triennale konzipierten Projekten nach Monheim zurück
Als Europapremiere wird Úlehla ihre „Understories“ auf die Bühne des Festivalschiffs bringen, das wieder an diesen Tagen Anfang Juli am Monheimer Rheinufer festmachen wird. Darin setzt sich die Sängerin mit den „Lebenden Liedern“ auseinander, die ihr Urgroßvater erforscht hatte, und bringt sie als „Dálava“ im Quartett mit Gitarre, Geige und Cello als trans-traditionelle Folklore auf die Bühne. Für ihr Signature-Projekt „silver through the grass like nothing“ hat die New Yorkerin yuniya edi kwon ein Ensemble mit Violinen, Bratsche, Cello, Kontrabass und Percussion zusammengestellt, um als experimentelles Musiktheater eine imaginär-rituelle Musik aufzuführen. Zudem ist die Violinistin am Kooperationsprojekt mit der Monheimer Musikschule beteiligt: Unter der Leitung von Langgartner und mit den Arrangements des „Artist in Residence“ der Monheim Triennale, Bassist Achim Tang, wird sie ihr Stück „Dance Until You Know What It Is“ mit den jungen Musiker/-innen aufführen.
Michalke stellte noch die Projekte von drei weiteren „Signature Artists“ vor. Für ihr „How Much Is The Moon“ bringt die in Köln lebende, australische Posaunistin Shannon Barnett ein Quartett mit dem EOS Chamber Orchestra zusammen, während der amerikanische Saxofonist Darius Jones seine Komposition „Samesoul Maker“ in der Altstadtkirche aufführen wird. Trompeter Peter Evans wiederum setzt sich mit der Kantaten-Tradition Bachs auseinander und führt sein Stück in zwei Teilen mit drei Sängerinnen (unter anderem die Schwedin Sofia Jernberg) und seinem Quartett Being & Becoming auf, an dem unter anderem der Schlagzeuger Tyshawn Sorey beteiligt sein wird. Nicht die großen Namen seien von Bedeutung für „The Festival“, hebt Michalke hervor, sondern die „brutale Dichte von Konzerten“.
Monheims noch amtierender Bürgermeister Zimmermann musste sich der Frage stellen, wie es nach der Kommunalwahl im Herbst, für die er nicht mehr kandidiert, mit diesem ambitionierten Festivalprojekt weitergehen wird. Souverän parierte Zimmermann diese Frage, in dem er einerseits auf den Beschluss verwies, mit dem sich alle im Stadtrat vertretenen Parteien für die Durchführung der Monheim Triennale aussprachen. Andererseits brachte der Bürgermeister zum Ausdruck, dass sich demokratische Entscheidungsprozesse nicht vorherbestimmen ließen, er aber zuversichtlich sei, dass sich der neugewählte Stadtrat an getroffene Entscheidungen hielte. Am Schluss des Pressegesprächs wurde der Trailer zur Filmdoku „Every Note You Play“ gezeigt, die der finnische Filmemacher Mika Kaurismäki im vergangenen Jahr über „The Prequel“ gedreht hat und diesen Sommer in die Kinos kommt, bevor sie der Kulturkanal ARTE senden wird. Die verbliebenen Signature-Projekte werden sukzessive auf der Triennale-Website veröffentlicht und in den „Monheim Papers“ mit umfangreichen Artikeln erläutert.
Weiterführende Links
Monheim Triennale – The Festival