Gestorben: Amadou Bagayoko
Amadou & MariamEr war der männliche Part des blinden malischen Musikerpaares Amadou & Mariam: Im Alter von 70 Jahren ist am 4. April der Sänger, Gitarrist und Songschreiber Amadou Bagayoko in Bamako verstorben. Zusammen mit seiner Ehefrau Mariam Doumbia hat er über Jahrzehnte die Traditionen verschiedener Regionen Malis mit Blues und Rock zu einem eingängigen, hochgradig tanzbaren Sound verquickt, mit dem die beiden weltweit Millionen von Platten verkauften. Seitdem sich Amadou und Mariam 1976 auf der Blindenschule kennengelernt hatten, waren sie privat und musikalisch unzertrennlich. In den 1980ern formten sie ihren Stil und brachten Westafrikas Instrumente mit dem Sound ihrer Jugendidole John Lee Hooker, James Brown und Dave Gilmour zusammen.
„Wir sind einverstanden, wenn man sagt, dass der Blues aus Mali kommt“, sagte Amadou 2004 im Jazz-thing-Interview. „Besonders die Musik der Bambara ähnelt dem Blues unglaublich. Wir haben die gleiche Art zu singen, Freuden und Schmerzen auszudrücken, von Liebeskummer zu sprechen.“ In seinen Texten engagierte sich das Paar für die Belange der Blinden und Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Der internationale Durchbruch kam 2004 mit dem von Manu Chao produzierten Album „Dimanche À Bamako“. Zwei Jahre später sangen sie den offiziellen Song für die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, ein Teamwork mit Damon Albarn folgte 2008, 2010 wurden sie für einen „Grammy“ nominiert. Amadou & Mariam teilten die Bühne mit Coldplay, U2 und Stevie Wonder, zu ihren größten Fans zählte Barack Obama. Noch 2024 spielten sie bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Paris.
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